Rezension

Kristina Mahlo und die Erben

Das Verstummen der Krähe - Sabine Kornbichler

Das Verstummen der Krähe
von Sabine Kornbichler

Kristina Mahlo ist Nachlassverwalterin und in diesem Zusammenhang wird ihr die Aufgabe übertragen, den Nachlass von Theresa Lenhardt zu regeln. Es geht um viel Geld, Häuser und Wertpapiere. Die 5 Erben sind Freunde der Toten. Sie erben aber nur, wenn Kristina zweifelsfrei feststellen kann, dass sie nicht am Tod von Konstantin Lischka beteiligt waren. Theresas Mann war vor 6 Jahren ihres Wissens unschuldig für diesen Mord verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden, wo er sich später umbrachte. Seine Frau hat bis zu ihrem Tod an seine Unschuld geglaubt.

Sollte einer oder mehrere mit schuldig an dem Mord sein, wird das Erbe auf die verbleibenden Freunde bzw. an den Tierschutz gehen.

Kristina überlegt lange, ob sie diesen Fall annehmen will, sieht sie für sich doch keine Chance, jetzt nach 6 Jahren etwas anderes herauszubekommen als damals die Polizisten.

Als sie jedoch erfährt, dass es eine Möglichkeit der Verbindung zum Verschwinden ihres vor 6 Jahren verschwundenen Bruders Ben geben könnte, lässt sie sich darauf ein und bringt sich damit selbst in Gefahr...

Ich habe von Sabine Kornbichler schon Bücher gelesen, doch war bis jetzt noch kein Krimi dabei. Demzufolge war ich natürlich gespannt, wie sie sich in diesem Metier schlagen wird.

Als Ermittlerin lässt sie eine Nachlassverwalterin agieren.

Diese versucht die Wahrheit zu finden nur aufgrund von Fragen, da ihr die polizeilichen Untersuchungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen. Fragen, logisches Denken und das Erkennen von Zusammenhängen sind ihr einziges Werkzeug. Hilfe bekommt sie von ihrer Freundin Henrike, die auf ihrem Hof einen Trödelladen eröffnet hat. Auch wenn sie nichts über die Vergangenheit von Henrike weiß, da diese sich sehr bedeckt hält, vertraut sie ihr voll und ganz.  

Die beiden arbeiten wie ein eingespieltes Team, stellen Fragen und gehen die Antworten und vermeintlichen Motive gemeinsam durch.

Als Leser ist man unmittelbar in der Geschichte mit drin, da sie aus der Sicht von Kristina erzählt wird. Ich rätselte bei jeder neuen Erkenntnis mit den beiden mit und machte mir meine Gedanken. Ich hatte auch so meine Vermutungen, wer denn hinter allem steckt, musste mich jedoch ständig neu orientieren, da nach dem nächsten Gespräch alles wieder anders aussah.

Der Autorin ist es gelungen, Spannung gleich zu Beginn aufkommen zu lassen, die sich auch kontinuierlich halten konnte.

Die Protagonistin Kristina ist eine sympathische junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Sie hat einen Beruf, der ihr Spaß macht, so dass sie sich stark zum Workaholic mausert. Ihr Freund Simon wohnt ebenfalls mit auf dem Hof und betreibt eine Weinhandlung. 

Obwohl die Autorin viele Protagonisten in ihr Buch bindet und es nicht immer einfach ist, diese punktgenau zuzuordnen, bleibt die Geschichte spannend. Man wird regelrecht in das Buch hineingezogen und vorwärts getrieben beim Lesen, weil man wissen will, wie es ausgeht.  

In diesem Krimi schlägt die Autorin zwei Fliegen mit einer Klappe. Nicht nur der Mordfall an Konstantin Lischka wird aufgeklärt, auch die Gründe vom Verschwinden von Kristinas Bruder Ben werden aufgedeckt.

Für mich kamen diese Erkenntnisse ziemlich überraschend, denn mit dem Ausgang hätte ich nicht gerechnet.

Ein gut ausgearbeiteter Plot, der wunderbar ausgearbeitet wurde.

Da das der erste Teil einer Reihe mit Kristina Mahlo ist, kann man heute schon auf den nächsten Teil gespannt sein.