Rezension

Ich bin intelligenter, mutiger, schlauer!

Das Verstummen der Krähe - Sabine Kornbichler

Das Verstummen der Krähe
von Sabine Kornbichler

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kristina Mahlos ist Nachlassverwalterin und sieht sich selbst als Vertreterin der Toten. Daher gilt sie als unbestechlich, ehrlich und zuverlässig. Doch dann bekommt sie einen sehr seltsamen Auftrag. Zunächst will sie ihn ablehnen. Denn von den fünf möglichen Erben können nur diejenigen Erben, die nicht der Mörder des Mannes der Verstorbenen ist. Aber wie soll Kristina den Schuldigen finden, wenn er sich denn wirklich unter den fünf Kandidaten befindet? Gerade als sie wirklich den Auftrag ablehnen will, findet sie einen Hinweis auf ihren verschollenen Bruder. Gibt es einen Zusammenhang zwischen den potenziellen Erben und seinem Verschwinden?

Sabine Kornbichler schafft in diesem Buch die Kombination eines völlig unblutigen Krimis verbunden mit großer Spannung. Zeitgleich bindet sie die Leser in die Arbeit von Kristina ein. Gemeinsam mit der Nachlassverwalterin stellt man seine eigenen Überlegungen an, sind wirklich alle fünf möglichen Erben so unschuldig wie sie behaupten? Oder lügt einer? Aber wer?

Die Geschichte beginnt dabei recht ruhig. Der Leser hat genügend Zeit, sich ein umfassendes Bild von Kristina, ihrer Familie, ihrer Vergangenheit und ihrem Leben und der Umgebung zu machen.

Nachdem Kristina den Auftrag übernommen hat, steigt die Spannung an. Aber auch das Verwirrspiel nimmt seinen Anfang. Jeder mögliche Erbe wirft Kristina irgendwelche Brocken hin. Sie beginnt zu forschen, stellt Fragen und wird dabei tatkräftig von ihrer Familie und ihren Freunden, allen voran ihre beste Freundin Henrike unterstützt.
Immer, wenn man an einem Punkt ist, an dem man schon denkt, die ganze Aktion ist aussichtslos, geht es dann doch irgendwie weiter. Dabei bleibt die Geschichte an sich aber logisch und nachvollziehbar.

Kristina muss bei diesem Auftrag zwei Stränge klären. Wer ist der Mörder und was ist mit ihrem verschwundenen Bruder.

Der Roman ist eine Geschichte zum Wohlfühlen und Abtauchen. Schnell wird man Teil von Kristinas Freundeskreis und möchte das Buch gar nicht zur Seite legen.
Sabine Kornbichler hat nicht nur Figuren mit Tiefe geschaffen, sondern sie auch so facettenreich, unterschiedlich und lebendig gestaltet, dass man ihnen gerne mal begegnen würde. Auch ihre jeweiligen Stimmungen, seien es Angst, Wut, Verzweiflung, Gier, Rache, Neid oder Hoffnung sind deutlich spürbar.

Ein Prolog nimmt den Leser gleich für sich ein und weckt die Neugierde, wer oder was dahinter steckt.

Fazit:
Ein Krimi zum Wohlfühlen und dem Alltag für einige Stunde zu entfliehen. Zwar unblutig, jedoch spannend bis zur letzten Seite.

Reihe:

1. Das Verstummen der Krähe
2. Die Stimme des Vergessens