Rezension

Leider nicht mein Fall

Raiders of the Lost Heart -

Raiders of the Lost Heart
von Jo Segura

Bewertet mit 3 Sternen

Leider nicht mein Fall

Corrie und Ford sind konkurrierende Archäolog:innen und hätten sich vor Jahren einmal fast geküsst. Dementsprechend ist ihre gemeinsame Ausgrabung im mexikanischen Dschungel etwas spannungsgeladen. Er leitet die Expedition, sie ist sich sicher, dass an der falschen Stelle gegraben wird und beide sind hetero und attraktiv. Mehr muss man wahrscheinlich nicht dazu sagen.

Das Cover und der Titel haben mich sofort angesprochen und ich habe mir eigentlich ein Highlight erwartet.

Das Setting mit den Ausgrabungen im mexikanischen Dschungel habe ich sehr geliebt, nur leider ist bei mir kaum „Dschungel-Fieber“ aufgekommen, da eher die Dialoge und Interaktionen der Protas im Vordergrund standen.

Corrie ist die personifizierte internalisierte Misogynie und ihre größte Angst ist es, als „dämliche, hilflose Tussi“ gesehen zu werden. Ford läuft mit einer Dauererek***n im Camp umher und liebt seine Mutter. Beide sollten Expert:innen auf ihrem Fachgebiet darstellen, die bereits Mitte dreißig sind, verhalten sich aber eher wie zwölfjährige Kids auf Klassenfahrt. Ihre Dialoge drehen sich ständig im Kreis, denn sie nerven einander, aber sind eben doch beide attraktiv.

Der Schreibstil ist aber sehr leicht lesbar, wobei ich glaube, dass durch die Übersetzung sehr viele Wortspiele verloren gegangen sind, oder die Protas lachen einfach so an unpassenden Stellen laut auf.

Es wird gegen Ende doch noch kurz spannend und es gibt einen Plottwist, den ich absolut nicht kommen sehen habe. Aber letztendlich war eigentlich alles an der Geschichte ein oberflächliches Klischee, das mit etwas weniger Schmachten und Streiten und etwas mehr Abenteuer und Dschungelfeeling durchaus ein spannendes Buch hätte werden können.

Für mich war es leider nichts.

6 von 10 Sternen