Rezension

Liebeswirren und Schulstress

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen - Petra Hülsmann

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
von Petra Hülsmann

Bewertet mit 3.5 Sternen

Annika lebt wirklich auf der Sonnenseite des Lebens. Einzig, dass sie damals bei „Jugend musiziert“ nur den zweiten Preis gewonnen hat, geht ihr noch nach. Sie unterrichtet am Werther Gymnasium, der Eliteschule, die sie schon selbst besuchte. Dann kommt der Hammer: sie wird versetzt! Ausgerechnet an eine Hauptschule in einem Hamburger Brennpunktviertel.

Annika ist, wie alle Heldinnen von Petra Hülsmann, eine sympathische junge Frau, die man manchmal schütteln möchte, um sie in der Realität zu erden. Das machen in diesem Fall die Schüler an ihrer neuen Astrid-Lindgren-Schule. Um möglichst schnell wieder eine Versetzung zu erreichen, gründet sie eine Musical-AG um den Hamburger Schulpreis damit einzuheimsen – eine wichtige Voraussetzung um wieder ans Werther Gymnasium zurückzukommen. Aber dann kommt alles ein wenig anders…

Ich lese die unterhaltsamen Romane von Petra Hülsmann sehr gern. Sie haben Charme und punkten mit Hamburg Flair. Gut gefällt mir auch, dass in ihren Büchern immer mal wieder einen Cameo Auftritt von Knud, dem urigen Taxifahrer, gibt. Von ihm stammt auch der Spruch „wenn’s einfach wär, würd’s jeder machen“, der dem Buch den Titel gibt. Dieses Mal hatte ich aber immer ein Déjà- vue. Ich fand zu viele Anleihen aus den bekannten Kinofilmen um eine renitente Schulklasse und das wirkte nicht sonderlich originell. Auch die Grundkonstruktion ihrer Geschichte variiert das Thema der Vorgängerromane.
Dennoch macht das Lesen Spaß, die Autorin punktet mit Wortwitz und Esprit, ihre Bücher bieten locker-leichte Sommerunterhaltung. Die Figuren sind mit leichter Hand gezeichnet und haben nicht sonderlich viel Tiefgang, ihren Irrungen und Wirrungen, vor allem in Liebesdingen zu folgen, ist aber immer witzig und vergnüglich.