Rezension

Magische Schuhe tanzen außer Rand und Band

Lillys magische Schuhe, Band 2: Die verbotenen Stiefel -

Lillys magische Schuhe, Band 2: Die verbotenen Stiefel
von Usch Luhn

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist der zweite Band einer Reihe und obwohl ich den ersten nicht gelesen habe, bin ich gut in die Geschichte hineingekommen. Es könnte von Vorteil sein den ersten Band zu kennen um mehr über DIE GIERIGEN und die Entführung von Lillys Eltern zu erfahren aber zwingend notwendig ist es nicht. Die Bücher kann man also ohne Probleme unabhängig voneinander lesen.

Lilly und ihr Onkel ziehen in die alte Schule in die Sören gegangen ist. Dort schneidern sie für Sören magische Schuhe und verstecken sich vor den GIERIGEN. Sören kann die Schuhe gut gebrauchen, da er Probleme in der Schule hat und mit seinen Eltern momentan nicht auf einer Wellenlänge ist.

Der Schreibstil ist überwiegend altersgerecht aber manchmal benutzen die Kinder Wörter, die Kinder normalerweise nicht benutzen bzw. die nicht typisch für die Umgangssprache der Zielgruppe ist. Ansonsten ist die Geschichte sehr humorvoll geschrieben aber auch spannend, sodass junge Leser von der Geschichte gefesselt werden und mit Sören und Lilly mitfiebern.

Die Charaktere sind bunt gemischt und jeder für sich einzigartig und klasse. Ich habe alle in mein Herz geschlossen und mag sie wirklich gerne. Lilly ist sehr aufgeweckt und neugierig. Im Vergleich zu den anderen Kindern wirkt sie schon etwas erwachsener. Sören liebt Hunde und geht regelmäßig mit Ronja dem Tierheimhund. Er gehört in der Schule zu den Außenseitern und ist nicht der beliebteste Mitschüler. Dafür hat er aber seine Freundin Marie an seiner Seite. Anton ist einer der Sören und Marie immer aufzieht und schikaniert. Das Thema Mobbing wird hier auch besprochen. Das finde ich sehr gut und auch wichtig, da schon in der Grundschule Mobbing stattfindet und mit solchen Geschichten die jungen Schüler schon sensibilisiert und darauf aufmerksam macht, wie sich die Schüler fühlen, die geärgert werden. Zwar wird das Thema hier nicht großartig und tief behandelt aber ausreichend genug um Kindern zu vermitteln, das ärgern und mobben nicht cool sind. Auch die Reaktion von Lehrern wird hier etwas kritisiert und durch Lilly wird klar gemacht wie Lehrer sich verhalten sollen, besonders sollen sie aufmerksamer sein um solches Verhalten zu erkennen und zu unterbinden.

Sörens Eltern waren mit nicht ganz so sympathisch. Sie sind beide total sportversessen und wollen unbedingt, dass Sören ebenfalls ein guter Sportler wird und zwingen in regelrecht zum Sport. Das gefällt mir nicht und ist auch der falsche Ansatz. Anstatt ihm in seinem Hobby zu bestärken und es vielleicht mit dem Sport verknüpfen, wollen sie ihm sein Hobby verbieten. Das ist immer der falsche Weg und hier wird deutlich was passiert, wenn Kinder zu etwas gezwungen werden, was ihnen nicht gefällt und keinen Spaß macht.

Die Geschichte ist sehr fantasievoll und ich habe viel gelächelt, weil die Geschichte so humorvoll und gleichzeitig total niedlich ist. Der französische Hauslehrer und Drache Archie hat mir am Anfang etwas Schwierigkeiten gemacht, da er viele Vokale verschluckt. Aber wenn man seinen Part mit französischem Akzent liest, gelingt es viel besser und ist umso witziger. Für mich ist er das Highlight des ganzen Buches.

Ich finde es nur etwas schade, das wir wenig über Lillys Eltern erfahren haben. Wenn ich es richtig verstanden habe, wurden sie im ersten Teil entführt. Aber scheinbar macht es Lilli nicht viel aus, nicht zu wissen wo ihre Eltern sind und was mit ihnen passiert ist.

Dennoch gefiel mir die Geschichte sehr gut und ich kann sie nur weiterempfehlen. Gerade für junge Leser ist die Geschichte klasse und macht Spaß.