Rezension

Moonfail

When The Moon Hatched -

When The Moon Hatched
von Sarah A. Parker

Bewertet mit 1.5 Sternen

Raeve ist die totale Badass-Assassinin einer Rebellengruppe, die sich gegen den König stellt. Sie killt so lässig, wie andere Leute Fliegen klatschen. Und sie lässt niemanden an sich heran, weil sie immer, wenn sie jemanden mag, diese Leute verliert. Doch dann, als sie gefangen, gefoltert wird und am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen ist, begegnet sie Kaan, dem Herrscher, den zu vernichten sie sich geschworen hat. Doch nicht alles ist, wie es scheint. Raeve ist gezwungen, ausgerechnet mit Kaan zusammenzuarbeiten, weil ... ja, wie soll man sonst forced proximity herstellen? 

Puh. Ich sollte es langsam besser wissen. Wenn irgendwo Tiktok-Hype steht, Finger von lassen. Stattdessen habe ich sie mir an dem Buch verbrannt, was aber weder an den sinnlosen Drachen noch den ach-so-heißen Szenen lag. Wir haben hier ein ähnlich sinnloses Werk vorliegen wie es Fourth Wing verkörpert. Wirf einfach Drachen in einen Topf, Enemies-to-Lover und erzwungene Nähe, dann wird es gefeiert. Lass uns drüber hinwegsehen, dass das Worldbuilding wirklich absolut null Sinn ergibt mit den Drachen, die sich zusammenrollen, sterben, zum Himmel auffahren, zu Monden werden und ab und zu wieder zu Boden rumsen. Oder dass Raeve mal wieder eine special snowflake ist, die alles beherrscht, was diese Fantasywelt zu bieten hat. Unter anderem bietet sie einen Herrscher, der so gut riecht und einen so großen Kolben hat, dass sie sofort ihre Klinge wegwirft, mit der sie ihn eigentlich töten wollte und sich stattdessen von ihm mit seinem Kolben bearbeiten lassen möchte. Die emotionale Reife von Raeve passte auf einen (kleinen) Teelöffel, es gab immer wieder Andeutungen zu vergangenen Geschehnissen, deretwegen sie zu der großen Badass-Assassinin wurde, das geheime Geheimnis des geheimen Tagebuchs bekam man nicht nur mit einem Zaunpfahl, sondern einem ganzen Zaun um die Ohren gehauen. 

Kaan, das Loveinterest, ist ... keine Ahnung. Er riecht gut, hat einen großen Kolben, mit dem er umgehen kann, und liebt Raeve, weil ... die Autorin es so möchte. Apropos Autorin. Was bitte ist das für ein Schreibstil? Da werden Wörter zusammengeschwurbelt, die poetisch klingen sollen, aber bei den geneigten LeserInnen Augenrollmuskelkater verursacht. Ich weiß gar nicht, was ich hier gelesen habe. Eine krude Mischung aus Sarah J. Maas, Rebecca Yarros und Fanfictiongeschreibsel, das bei mir jedenfalls nicht punkten konnte, zumal man die ganze Geschichte ohne Infoverlust locker in der Hälfte des Buches hätte unterbringen können. Fortsetzung? Nein, danke. 1.5/5 Punkten.