Rezension

Nicht ganz so fesselnd wie der Vorgänger

Die Vergessene -

Die Vergessene
von Karin Slaughter

Bewertet mit 4 Sternen

Karin Slaugter hat sich zu einer meiner Lieblings-Thriller-Autorin entwickelt. Wenn nicht sogar zu der Lieblingsautorin… 
Ich konnte es deshalb kaum erwarten, das neue Buch zu lesen. 

Es knüpft an „Ein Teil von ihr an“, kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse dessen gelesen werden. 

Es spielt in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, Andrea ist frischgebackener Marshall und wird zu ihrem ersten Einsatz geschickt. Der nicht nur ein gewöhnlicher Einsatz ist, Andrea ist persönlich verstrickt. Eigentlich soll sie nur eine Richterin beschützen, doch es entwickelt sich schnell anders und sie steckt mitten in Ermittlungen. 
Dann geht die Zeit vierzig Jahre zurück und der immer noch nicht geklärte Mord an eine junge Schülerin im Highschool-Abschlussjahr steht im Fokus. Geschickt gemacht: aus Sicht der Schülerin erzählt, in der Zeit kurz vor ihrem Tod. 
Dadurch wurde sie für mich eine sehr lebendiger Charakter, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. 

Genau das fehlte mir diesmal aber leider bei den anderen Personen. Marshal Andrea und ihr neuer Partner blieben seltsam blaß für mich. Auch andere Beteiligten, beispielsweise ein Sektenführer, dessen Charisma (das er doch wohl braucht in seinem „Job“?) hat sich mir null gezeigt. Warum man sich ihm anschloss - es hat sich mir nicht erschlossen. 

Auch bezüglich des Spannungsbogen war ich ein wenig enttäuscht. Es begann schleppend und irgendwann war dann auch klar, wie der Hase lief. 
Ich habe das Buch nicht so durchgesuchtet wie die Vorgänger. 

Was mir gut gefallen hat: der Einblick in das US Justiz- und Polizeisystem mit den unterschiedlichen Befugnissen. 

Insgesamt jammern auf hohem Niveau - es war natürlich immer noch gut, nur halt nicht so meisterlich wie erhofft. 
Das Ende lässt vermuten, dass es hier noch eine Fortsetzung geben könnte.