Nicht so besonders gut
Lucy ist auf dem Weg nach Sydney zur Hochzeit ihrer beiden Besten Freunde Sam und Molly. Kurz vor dem Abflug erhält sie eine SMS vom Handy ihres Freundes. Es scheint als ob eine Frau, mit der ihr Freund James sie betrügt, diese SMS geschrieben hat. Und mit dieser SMS beginnen die Zweifel.Und dann sieht sie auch noch Sam´s kleinen Bruder Nathan wieder und ihre Gefühle kommen noch mehr durch einander. Die Zeit in Sydney ist jedoch sehr kurz und bald ist sie wieder in London bei ihrem Freund. Die Beziehung ist voller Spannungen und Lucy ist sich auch unsicher was sie für Nathan wirklich empfunden hat. Liebe oder nur Schwärmerei.
Ich setze bei Liebesromanen/Liebesgeschichten meine Erwartungen nie besonders hoch an. Ich erwarte nie literarische Wunder, tiefsinnige Gespräche oder Erkenntnisse. Ich will nur kurzweilige, amüsante Unterhaltung. Etwas für eine Bus/Bahnfahrt oder für einen verregneten Nachmittag. Deswegen ist es relativ einfach mich in diesem Buch Genre zu beindrucken bzw. zu frieden zu stellen.
Leider hat es dieses Buch nicht wirklich geschafft.
Was mir gefallen hat war das es einfach geschrieben ist und man es zügig lesen konnte und es gab einige lustige Stellen.
Nicht gefallen haben mir einige Dinge. Ich bin kein typisches/klischeehaftes Mädchen. Mir ist es reichlich egal ob ich geschminkt oder ungeschminkt raus gehe. Mich interessiert es nicht (außer ich habe ein Vorstellungsgespräch oder einen anderen wichtigen Termin) ob meine Schuhe zu meine Hemd passen. Ich ziehe mich nicht besonders an wenn ich zur Arbeit gehe, lege mir spezielle Sachen raus, denke Stunden über ein Outfit/Makeup nach und mich interessiert es auch nicht was andere tragen oder wie sie geschminkt sind. Wenn ich auf einer Party/Kneipe/Disko bin, käme ich nie auf die Idee mein Outfit mit anderen Gästen zu vergleichen (ob ich heißer bin als die anderen Gäste, so wie es die Hauptfigur in diesem Buch immer macht). Deswegen haben mich die andauernden Beschreibungen der Kleidung und des Makeups doch ziemlich genervt. Ich verstehe es und finde es auch nicht schlecht wenn man ein Hochzeitskleid/Brautjungfernkleid beschreibt oder eine Person wenn sie das erste Mal vorgestellt wird, aber jedes Outfit das angelegt wird genau zu beschreiben, das Makeup das verwendet wird, war für mich wirklich zu extrem. Es wurden teilweise ganze Unterhaltungen über ein Outfit gehalten.
Irgendwie wurden dadurch die typischen Klischees bedient, dass Frauen nur Klamotten, Schuhe und Makeup im Kopf haben. Traurig.
Ein weiterer Punkt der besonders zum Nachteil für meine Begeisterung für das Buch gesprochen hat war, dass ich die Hauptfigur Lucy unglaublich unsympathisch gefunden habe. Sie symbolisierte das Bild der schwachen Frau die von einem Mann (Nathan in diesem Fall) gerettet werden muss (vor James). Allein könnte sie es nämlich nicht schaffen. Und dass kommt in diesem Buch auch so rüber. Egal was James auch anstellt, Sie trennt sich nicht von ihm. Und das unglaublichste in meinen Augen ist das ihre Familie/ihre `Freunde` ihr auch immer wieder einreden sie soll doch James verzeihen, sein unmögliches Verhalten akzeptieren.
Absolut unverständlich in meinen Augen für eine Frau in unserer Zeit, in dem Alter von Lucy. Wenn man Lucy´s Beziehung mit James sieht ist man ganz froh wenn man Single ist. Obwohl ich sagen muss dass ich keine Frau kenne die sich bei einem Verhalten ihres Partners, wie James, sich von eben jenem Partner nicht schnell möglichst getrennt hätte (selbst mit gemeinsamer gekaufter Wohnung).
Liebesromane/Liebesgeschichten spiegeln bei weiten nicht die Realität wieder und man darf sie nicht all zu ernst nehmen aber manche Reaktionen der Hauptfigur waren so unglaubwürdig in meinen Augen, teilweise auch dumm, dass ich nur den Kopf schütteln konnte. Ihr Verhalten war mir in dem meisten Fällen absolut unverständlich.
Ich habe zuvor keine Bücher der Autorin Paige Toon gelesen und kann deswegen nicht sagen ob dieses Buch ihrem gewöhnlichen Schreibstil entspricht oder ob Sie in diesem Buch etwas neues ausprobiert hat.