Rezension

Nicht wie erwartet, aber für zwischendurch ganz okay

Underworld Chronicles - Verflucht -

Underworld Chronicles - Verflucht
von Jackie May

Bewertet mit 3.5 Sternen

Übernatürliche Kreaturen gibt es wirklich! Vampire, Werwölfe, Trolle und viele mehr – und Nora Jacobs glaubt, bestens darüber Bescheid zu wissen. Bisher ist es ihr gelungen, durch ihre besonderen Fähigkeiten unbemerkt zu bleiben. Aber nun ist der mächtigste Vampir der Stadt auf sie aufmerksame geworden und verlangt, ihm auf der Suche nach mehreren verschwundenen Unterweltlern zu helfen. In Troll Terrance findet sie dabei bald einen Verbündeten, dem sie womöglich sogar vertrauen kann. Doch reicht das, um aus der Sache lebend wieder herauszukommen?

Aufmachung und Schreibstil

Das Cover hat mir von Anfang an gut gefallen. Die Farbkombination, die Illustrationen und die Schrift passen gut zusammen. Es wirkt, als hätte sich jemand jedes Detail genaustens überlegt.

Der Schreibstil allerdings konnte mich nicht ganz so überzeugen. Während der Leseprobe habe ich ihn eigentlich als sehr angenehm empfunden, doch als ich die Geschichte tatsächlich gelesen habe, war ich nicht mehr ganz so angetan. Zwar ist er bildhaft und leicht zu lesen, doch wirkte es auf mich eher wie ein Jugendbuch (also für ca. 12-14-jährige), was mir nicht ganz so gut gefallen hat.

Plot

Die Grundidee hat es in sich. Ich bin ja auch nicht grundlos auf die Geschichte aufmerksam geworden. Übernatürliche Kräfte, magische Kreaturen und ein Rätsel, vereint in einem Urban Fantasy Roman, was spricht dagegen?
Doch die Umsetzung hat mich während des Lesens immer wieder enttäuscht. Auch hier hatte ich das Gefühl, ein Jugendbuch zu lesen. Der Plot war recht simpel gestrickt und die Handlungen oft vorhersehbar. Auch die Auflösung war mir zu einfach. Ein paar Seiten und Wendungen mehr hätten nicht geschadet.
Dafür gefiel mir die Idee mit dem Club und auch Noras Gabe sehr gut. Es war etwas Neues (zumindest für mich) und hat mich so trotz allem gut unterhalten.

Charaktere

Die meisten Figuren konnten mich begeistern. Allen voran Cecile, von der ich nur zu gerne mehr gelesen hätte. Durch ihr selbstbewusstes und direktes Auftreten ist sie mir gleich ans Herz gewachsen.
Auch Nick Gorgeous, Terrance und Parker mochte ich sehr. Nick hatte etwas Freches an sich, das ziemlich aufregend war, Terrance wirkte zwar wie ein gewalttätiger Schläger, hatte dafür ein sanftes Herz und Parker war mit ebenfalls sympathisch (obwohl er im Vergleich zu den anderen Beiden schlechter abschneidet).

Mit Henry und Oliver hingegen tat ich mich schwer. Sie beide waren eindeutig zu besitzergreifend.

Mein grösstes Problem hatte ich leider mit Nora. Sie wirkte viel zu perfekt auf mich. Jeder liebte sie und sie machte absolut keine Fehler. Ihre Gefühle waren für mich nicht nachvollziehbar und ihre Stimmungsschwankungen gingen mir auf die Nerven. Sie war mir zu oberflächlich, zu gewollt. So als würde die Autorin dir einen viel zu süssen Schokokeks reinstopfen. Der erste Bissen ist ja noch nett, danach wird es aber zu viel. Immerhin mochte ich ihren Humor.

Zitate

Trotzdem habe ich noch zwei Zitate gefunden, die mir gut gefallen haben.

«Es sind die Freundlichen, vor denen man sich in Acht nehmen muss.» (Wie wahr!)

«Wenn er keine uralte magische Kreatur wäre, die gelegentlich Menschen frisst, wäre er mir regelrecht sympathisch.» (Das musste ich grinsen;))

Fazit

Eine spannende Idee mit viel Potenzial, das in der Geschichte meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde. Trotzdem war es ganz witzig für zwischendurch.