Rezension

Perfekte Mischung aus spannender Historie und mitreißender Fiktion

Eine Liebe zwischen den Fronten - Maria W. Peter

Eine Liebe zwischen den Fronten
von Maria W. Peter

In ihrem historischen Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ nimmt Maria W. Peter den Leser mit in die Zeit des Deutsch-Französischen Krieges und wartet mit einer Mischung aus fesselnder Historie und mitreißender Liebesgeschichte auf. 

Beginn der Handlung ist der 15.Juli 1870. In Berlin wird die Verlobungsfeier der Französin Madeleine Tellier und dem deutschen Arzt Paul von Gerlau jäh von einer erschütternden Nachricht beendet - zwischen Preußen und dem Französischen Kaiserreich ist Krieg ausgebrochen. Während Paul unverzüglich zu seinem Regiment nach Coblenz muss, macht Madeleine sich gemeinsam mit ihrem Vater eilends auf die Heimreise nach Metz…

Die Geschichte wird fesselnd erzählt und besticht vor allen Dingen durch die überzeugende Verknüpfung von Realität und Fiktion - dass Maria W. Peter Hintergründe und Verlauf des Krieges intensiv recherchiert hat und sie über eine gute Kenntnis der lokalen und historischen Gegebenheiten verfügt, merkt man dem Roman auf jeder einzelnen Seiten an. Anschaulich und eindringlich schildert die Autorin den Krieg in all seinen grausamen Facetten, so dass man als Leser eine recht genaue Vorstellung davon bekommt, was die Menschen damals in Metz, Coblenz, Paris und den anderen betroffenen Gebieten alles durchmachen mussten.

Maria W. Peter hat das Schicksal ihrer Protagonisten eng mit dem tatsächlichen Kriegsgeschehen verwoben. So erlebt Madeleine die monatelange Belagerung und anschließende Besetzung Metz’ sehr intensiv mit, während Paul als Stabsarzt bei der Versorgung der Verwundeten jeden Tag aufs Neue mit den schrecklichen Folgen der Kampfhandlungen konfrontiert wird.

Neben Madeleine und Paul spielen noch drei weitere Akteure eine wichtige Rolle - Karim ben Aziz, ein Soldat bei den Tirailleurs Algeriens; seine Schwester Djamila, die im Hause Tellier als Dienstmädchen tätig ist und Madeleine als Freundin zur Seite steht; außerdem Madeleines Bruder Clément. Besonders Letzterer hat mich mit seiner Rastlosigkeit, seiner Suche nach sich selbst und dem richtigen Platz im Leben durchweg gefesselt. Clément teilt die politischen Ansichten seiner Familie nicht und fühlt sich von allen unverstanden. Er kämpft als Franc-Tireur (Freischärler) und wird später Mitglied der Pariser Kommune. Es war äußerst spannend, ihn zu begleiten und zu beobachten, wie er mit den jeweiligen Situationen, in die er auf seinen Wegen gerät, umgeht.

„Eine Liebe zwischen den Fronten“ hat mir sehr gut gefallen – der Mix aus historischen Fakten und spannender fiktiver Handlung hat mir ein paar kurzweilige Lesestunden beschert und mir gleichzeitig einen facettenreichen Blick in ein Kapitel der deutsch-französischen Geschichte ermöglicht.