Rezension

Play - der Inhalt hält leider nicht, was der Klappentext verspricht

Play -

Play
von Tobias Elsässer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Ein angenehm zu lesendes Buch über Freundschaft und das Erwachsenwerden, dessen Hauptthema aus dem Klappentext leider viel zu kurz kommt!

"Play" von Tobias Elsässer ist im Oktober 2020 als Taschenbuch mit 324 Seiten beim Carl Hanser Verlag erschienen.

Hauptprotagonist Jonas hat gerade sein Abitur gemacht und kurz zuvor, bei der Vorbereitung auf ein besonderes Referat, ist er im Internet auf eine App gestoßen, die seine Zukunft vorhersagte, die "Maschine", die sämtliche seiner Daten und alles aus seinen Social Media-Kanälen weiß und nutzt. Es werden sogar die Daten seiner virtuellen Freunde etc. analysiert . Leider prognostiziert die Maschine eine durchschnittliche Zukunft mit denselben Fehlern, die sein verhasster Vater gemacht hat - der Mann, der ihn und seine Mutter schon sitzen liess, als Jonas noch ein kleiner Junge war....darum ist Jonas davon überzeugt, dass er eine neue Prognose für die Zukunft braucht - und um die Maschine auszutricksen, begibt er sich auf eine Reise ohne Plan und Ziel und handelt unvorhergesehen und gewagt...wird er am Ende erfolgreich sein?

Am Anfang seines Trips lernt Jonas 3 Mädchen kennen, die unterwegs zu einer Party sind - der Weg ist eine Schnitzeljagd und der Einlass ungewiss. Er schließt sich den Mädels an, und danach ist er mit einer von ihnen, der undurchsichtigen, meist griesgrämigen Sun unterwegs auf einem nicht alltäglichen Roadtrip...

Das Cover zum Buch finde ich ansprechend und clever, der gläserne Mensch wir darauf bereits deutlich.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen, er passt zum Alter der Charaktere und lässt sich locker und angenehm lesen. Auch die Protagonisten haben mir gut gefallen, die Charaktere sind vielschichtig und gut ausgearbeitet.

Die Grundidee zum Buch finde ich wirklich klasse, zugleich faszinierend und erschreckend - und gar nicht weit hergeholt, denn inzwischen ist mit dem Stand der Technik nahezu alles möglich! Leider schweift die Story sehr ab, der Plot rund um die App wird zur Nebensache und im Großen und Ganzen geht es um Freundschaft und Erwachsenwerden.

Dann kommt ein recht plötzliches Ende, auf dem innerhalb weniger Seiten alles Ungelöste noch schnell hineingepresst wird, das ist recht unglaubwürdig, merkwürdig und nicht überzeugend.

An sich ein gutes Buch, das die aufgrund des Klappentextes geweckten Erwartungen leider absolut nicht erfüllt...eine unterhaltsame Lektüre für nebenbei, aber nichts, was aus der Masse hervorsticht.