Rezension

Rasant und humorvoll, aber wenig Krimi

Veilchens Blut - Joe Fischler

Veilchens Blut
von Joe Fischler

„Veilchens Blut“ ist bereits der dritte Fall für  Valerie „Veilchen“ Mauser und gleichzeitig ihr persönlichster. Denn plötzlich taucht ihre zur Adoption freigegebene Tochter wieder auf. Diese steckt jedoch in großen Schwierigkeiten, doch Veilchen ist bereit alles zu geben. Dabei erhält sie jede Menge Unterstützung von ihren Freunden. Doch noch ahnt sie nicht, mit was für einem Gegner sie es zu tun bekommt…

 

„Veilchens Blut“ setzt nahtlos „Veilchens Feuer“ fort, dennoch ist es nicht zwingend notwendig (aber hilfreich) den Vorgänger gelesen zu haben.  Eigentlich sollte Veilchen noch einige Zeit in der Reha verbringen, wo sie ihr Schädel-Hirn-Trauma auskuriert. Doch als sie erfährt, dass ihre vor 24 Jahren zur Adoption freigegebene Tochter auf der Polizeistation auf ihre Hilfe hofft, da gibt es kein Halten mehr. Zu lange hat sie auf diesen Moment gewartet. In einer rasanten und aufregenden Fahrt auf dem Mofa geht es mit Assistent Sven Schmatz nach Innsbruck. Angekommen muss Veilchen feststellen, dass ihre Tochter Luna mittlerweile wieder geflüchtet ist. Doch so schnell gibt Veilchen nicht auf und gemeinsam mit ihrem treuen Freund Stolwerk, Schmatz und dem Nachbarn Sandro setzen sie alles daran ihrer Tochter zu helfen. Die erste Begegnung mit Luna verläuft dann auch eher suboptimal, denn Veilchens Vorstellung von ihrer Tochter entspricht nicht der Realität. Luna ist eine selbstbewusste junge Frau die ihren eigenen Kopf hat. Kiffen gehört bei ihr zum Alltag, ihre Sprache ist ein wenig derb, aber für den Tierschutz setzt sie sich ganz stark ein. Dennoch konnte sie nicht meine ganze Sympathie gewinnen. Die altbewährten Handlungsträger aus den Vorgängerbänden sind mir mittlerweile richtig ans Herz gewachsen. Und auch hier gibt es eine Weiterentwicklung bei den Beziehungen untereinander.

 

Der Erzählstil von Joe Fischler ist durchweg flüssig und auch sehr humorvoll. Allein die rasante Fahrt mit Schmatz auf dem Mofa war einfach herrlich beschrieben und man bekam ganz tolle Bilder in den Kopf. Doch dann wiederholen sich diese Verfolgungsjagden, dass es mir doch irgendwie zu viel wurde. Es gibt viel Situationskomik, doch der Krimi selbst bleibt dabei auf der Strecke. Das Ende wiederum ist überraschend  und der Schluss hat mir richtig gut gefallen.

 

Fazit: Insgesamt ein rasantes und auch spannendes Abenteuer, aber wenig Krimi. Die beiden ersten Bände waren richtig gut und ich hoffe auf eine Fortsetzung, bei der der Autor wieder zu seiner alten Form zurückfindet.