Rezension

Veilchen, Ahoi!

Veilchens Blut - Joe Fischler

Veilchens Blut
von Joe Fischler

Bewertet mit 4 Sternen

Valerie Mauser ist wie elektrisiert. Vor 24 Jahren hat sie ihre Tochter gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben, ihr ist nur die Sehnsucht nach ihrem unbekannten Kind geblieben, Rebekka hat sie sie genannt - in Gedanken. Und nun befindet sich eine junge Frau in der Polizeiwache, die behauptet ihre Tochter zu sein und in Schwierigkeiten zu stecken. Flugs verlässt Valerie mit der Hilfe ihres Assistenten Schmatz das Krankenhaus, in das sie der letzte Fall gebracht hat, und eilt in halsbrecherischer Fahrt auf einem Mofa zu ihrer Tochter. Die allerdings inzwischen verschwunden ist. Valerie genannt Veilchen ist völlig aufgelöst. Sie will alles unternehmen, um ihrer Tochter zu helfen. 

 

Der dritte Fall hat es wirklich in sich. Wie aus dem Nichts präsentiert sich Veilchens Tochter mit einer ganze Menge Problemen und einem Hund im Gepäck. Valerie Mauser mutiert in Null Komma nichts zum Muttertier, womit sie bei ihrer Tochter nicht unbedingt auf offene Arme trifft. Zwar gibt es keinen direkten Beweis für die Verwandtschaft, aber manche Ähnlichkeiten im Charakter fallen schon auf. Auf jeden Fall unternimmt Valerie gemeinsam mit ihrem besten Freund Stolwerk und dem unvergleichlichen Schmatz alles mögliche, um ihre Tochter zu schützen. Das allerdings stellt sich als nicht so einfach heraus, dazu wird nochmals auf die charakterlichen Ähnlichkeiten zwischen Mutter und Tochter verwiesen. 

 

Turbulent und chaotisch, manchmal etwas slapstickhaft geht es zu in diesem Buch. Alle sind sie wieder da Veilchen, Stolwerk und Schmatz und Rebekka, die im wahren Leben Luna heißt ist eine echte Bereicherung. Wenn vor lauter witzig durchgewirbelten Szenen auch manchmal der Krimi zu kurz kommt, fühlt man sich doch bestens unterhalten. Und je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr und gründlicher ergeben sich Ermittlungsergebnisse, die schließlich überraschen und doch logisch sind. Man meint, Stolwerk habe eine Familie gefunden, man weiß Valerie hat ihre Tochter gefunden, man wünscht Schmatz habe sein Glück gefunden. Man fragt sich, ob und  wie es mit Valerie Mauser und ihrem Team weitergehen wird. Wird sie in der Polizeihierarchie aufsteigen oder wird sie gar gemeinsam mit Stolwerk ein Büro für private Ermittlungen eröffnen. Der Autor Joe Fischler möchte als nächstes einen Abenteuerroman schreiben. Darauf darf man sicher gespannt sein, auch wenn man vielleicht insgeheim doch hofft, auch mehr über Valerie Mausers Leben zu erfahren.