Rezension

Schwächer als die Vorgänger

Veilchens Blut - Joe Fischler

Veilchens Blut
von Joe Fischler

Bewertet mit 3 Sternen

Mit „Veilchens Blut“ liegt der dritte Band von Joe Fischlers genialen Krimis um Valerie Mauser, genannt Veilchen vor. Entsprechend hoch war meine Vorfreude und meine Erwartung an das Buch, schließt es doch nahtlos an den Vorgängerband an.

Valerie trifft endlich ihre Tochter wieder, die sie als junge Frau zur Adoption freigegeben hat, Luna steckt bis über den Hals in Schwierigkeiten und Valerie überlegt nicht lange und stürzt sich in die Ermittlungen. Sie muss dabei außerhalb ihrer Kompetenzen agieren und ist ganz auf den loyalen Schmatz angewiesen, der bedingungslos zu ihr steht. Auch Stolwerk steht wieder ganz an ihrer Seite.

Diese Hilfe braucht sie auch dringend, denn sie gerät zusehends ins Visier der Ermittlungsbehörden und wird bald selbst als Verdächtige und sogar als flüchtige Geiselnehmerin gesucht.

Das Buch punktet mit dem vertrauten Personal, aber sonst gibt es nicht viele Ähnlichkeiten zu den Vorgängerbänden. Joe Fischler geht einen neuen Weg und das Buch ist deutlich actionreicher geworden. Es gibt turbulente Verfolgungsjagden auf frisierten Mopeds, diversen exotischen Tieren und was sich sonst noch bewegen lässt. Dazu ganz viel Situationskomik, der für meinen Geschmack allerdings zu sehr ins Klamaukhafte abdriftet. Dafür bleiben dieses Mal leider die sonst so schön gezeichneten Figuren auf der Strecke. Das Tempo kann nicht ganz die Lücken in der Logik und im Aufbau der Geschichte überdecken. Die Sprache ist dieses Mal deutlich drastischer und ich vermisste den feinen Witz und den Charme, die Stolwerk und Veilchen sonst auszeichnen.

Ja, ich kann es nicht leugnen, ich war enttäuscht, denn die Geschichte konnte mich einfach nicht richtig fesseln und überzeugen. Ich bin immer noch ein Fan von Veilchen und warte schon sehr gespannt, wie die Reihe fortgesetzt wird.