Rezension

Veilchens Blut, Herzblut für die Tochter

Veilchens Blut - Joe Fischler

Veilchens Blut
von Joe Fischler

Bewertet mit 4 Sternen

Endlich ist sie da! Die heiß ersehnte Fortsetzung von „Veilchens Feuer“, das mit dem Cliffhanger, Veilchens seinerzeit zur Adoption freigegebenen Tochter ist wieder aufgetaucht und sitzt ziemlich tief in der Bredouille.

Die Leser sind natürlich gespannt, wie das Wiedersehen der beiden Frauen nach 24 Jahren der Trennung sein wird. Auch Valerie hat so ihre Vorstellungen, die – wie sie erkennen muss – sogar nicht der Wirklichkeit entsprechen.

Jedenfalls bricht Veilchen ihre Reha ab, um Rebecca/Luna zu helfen. Doch nach einem Schädel-Hirn-Trauma ist noch nicht wirklich topfit und so stehen ihr die Freunde wieder zur Seite.

Schmatz, Stolwerk und Sandro bemühen sich nach Kräften. Doch niemand hat mit Luna gerechnet, die als militante Tierschützerin wegen allerlei Vergehen von der tschechischen und österreichischen Polizei gesucht wird. Luna ist nämlich alles andere als die „brave“ Tochter. Sie flucht, kifft und schreckt auch sonst vor wenig zurück. Doch Luna ist in absoluter Lebensgefahr. Veilchen & Co laufen zu Bestform auf, um sie zu schützen. Veilchen gibt ihr Blut, ihr Herzblut für Luna.

In verschiedenen Rückblicken erfährt der Leser Lunas Geschichte.

Der Krimi erfährt mehrere unerwartete Wendungen, die nicht gerade ein Ruhmesblatt für das Innsbrucker LKA sind.

Manche Szene erinnert ein wenig an Slapstick und wird einigen Lesern nicht ganz so gefallen. Der Autor weicht in diesem dritten Band von seinem gewohnten Schreibstil ab. Es wird härter, sehr viel härter. Der von den Vorgängerbänden bekannte subtile Humor geht diesmal in wilden Verfolgungsjagden und fast skurrilen Szenen ein wenig unter. Wer reitet für gewöhnlich einen Strauß?

Joe Fischler legt ein hohes Tempo vor, mit dem der eine oder andere Leser vielleicht keine Freude haben wird. Doch dadurch hebt er sich von den vielen „Regio-Krimis“ ab.

Letzten Endes lässt er die Leser an einen weiteren Cliffhanger bis zum nächsten Band zappeln.