Rezension

Ruhiger und trotzdem fesselnder Thriller

Kolibri - Kati Hiekkapelto

Kolibri
von Kati Hiekkapelto

Bewertet mit 4 Sternen

Anna Fekete beginnt ihre Karriere als Kriminalkommissarin gerade erst, als ein Jogging-Mord ihre Abteilung vor Rätsel stellt. Doch damit nicht genug, ihr neuer Partner ist ihr alles andere als freundlich gesinnt und mit sich selbst hat die junge Frau auch genug Probleme. Die Ermittlungen könnten ins Stocken geraten, da wird der Täter erneut aktiv. Haben sie es mit einem Serienkiller zu tun? Wo liegt die Verbindung zwischen den Taten und was haben die Asketen und ein Kolibri mit den Morden zu tun? Parallel beschäftigt Anna noch das Schicksal einer jungen Migrantin.

Der Fall an sich war sehr interessant und spannend. Ich kam dem Täter erst sehr, sehr spät auf die Schliche, quasi zeitgleich mit der Kommissarin. Da die Ermittlungen stockend verlaufen  hatte ich im Verlauf immer wieder andere im Verdacht. Anna ist eine interessante Person, doch hier empfand ich manche Länge bei der Beschreibung ihrer Person und ihres beruflichen, kulturellen und familiären Hintergrundes. Natürlich ist vieles davon wichtig um ein tieferes Verständnis zu entwickeln, jedoch hätte die Autorin hier vielleicht weniger weit ausholen müssen. Ambivalent ist mein Verhältnis bis zu den ungarischen Worten/Sätzen. Einerseits machen sie das Buch etwas „realistischer“, andererseits wurden nicht alle Sätze im Detail klar und eine Übersetzung gibt es nicht. Esko ist ein spezieller Charakter, der mir recht gut gefallen hat, auch wenn er extrem unsympathisch ist und seine spezielle Art nicht unbedingt nachvollziehbar ist. Doch er wartet mit Überraschungen auf, die ich ihm nicht zugetraut hätte. Aber der Mensch ist nun mal lernfähig…

Der Schreibstil ist meist ruhig und trotzdem fesselnd, sodass man das Buch nicht wirklich weglegen kann und das bis zur letzten Seite, denn der höchst brisante „Parallelfall“ löst sich erst ganz am Ende der Geschichte auf.

Ein super Auftakt! Die Autorin werde ich im Auge behalten