Rezension

schöne Fortsetzung um Emma und Carl

Der Ruf des Kookaburra - Julie Leuze

Der Ruf des Kookaburra
von Julie Leuze

Bewertet mit 4 Sternen

Emma und Carl Scheerer werden als Ehepaar für ihre Forschungen im Regenwald weiterbezahlt. Sie sollen die Lebensweise der Ureinwohner erforschen. Den Klan haben sie im ersten Teil kennen gelernt und leben jetzt unter ihnen. 
Nachdem Emmas Freundin Purlimil schwanger mit Zwillingen ist, will es ein Brauch, dass das zweite Baby getötet wird. Dieses bringt nämlich Unglück. Emma kann dies nicht ertragen und nimmt es zu sich. Carl steht bei allen Entscheidungen hinter Emma auch wenn er versucht, sie zu überzeigen mehr als Forscherin zu denken.
Laut dem Glauben der Schwarzen hat Emma sich so den Zorn der Geister zugezogen und ihr wird etwas schlimmes widerfahren. Der Tot wird kommen. Nachdem Carl auf einmal verschwunden ist, zweifelt Emma sehr an sich. Wo ist Carl und hat es wirklich was mit den Geistern zu tun?
Emma kämpft fast ein ganzes Jahr um die Wahrheit zu erfahren. Aber die ist nicht ihre einzige Sorge. Purlimil ist krank und leidet wohl unter Depressionen sowie starken Schuldgefühlen.
Kann Emma Carl finden und auch Purlimil helfen? Und kann sie allein überhaupt die Forschungen weiterbetreiben?

Wem der erste Teil gefallen hat, sollte sich den Zweiten auf keinen Fall entgehen lassen. 
Für mich gab es als negativ anzumerken nur, dass auch der Leser fast das komplette Buch hindurch nicht erfährt, ob Carl noch lebt oder schon gestorben ist. Um das zu erfahren bin ich eher durch das Buch gerast, als es entspannt zu lesen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich leicht lesen. Die Beschreibungen der Natur und der Rituale sind wie schon im ersten Teil sehr gelungen und nehmen den Leser mit auf die Reise in den Regenwald.
Ich habe viel über die Lebensweise der Ureinwohner gelernt und auch wenn ich nicht alles nachvollziehen kann (Geister, Seelenraub), konnte ich mich komplett darauf einlassen.

Emmas Gefühle und ihr Kampf um das Baby sowie um das Leben, welches sie führt, stehen stark im Mittelpunkt. 
Als neuer Charakter wurde John eingeführt, welcher überprüfen soll, ob Emma ihre Arbeit auch alleine bewältigen kann. John ist ein interessanter Charakter und bringt Leben in das Buch. Auch wenn er mir als Leser nicht sympathisch erscheint, hilft er Emma sehr.

Gelungene Fortsetzung und wieder mal eine schöne Reise ins ferne Australien.