Rezension

Eine schöne Fortsetzung

Der Ruf des Kookaburra - Julie Leuze

Der Ruf des Kookaburra
von Julie Leuze

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Im Jahre 1859 leben Emma Scheerer und ihr Mann Carl bei den Schwarzen im Australischen Regenwald. Beide sind als Forscher bei der Regierung angestellt und erforschen die Lebensweisen und die Heilmethoden der Eingeborenen.
Emma´s Freundin Purlimil bekommt Zwillinge. Nach dem Gesetz und den Regeln des Clans wird das Zweitgeborene getötet. Emma, die wie es scheint keine eigenen Kinder bekommen kann, nimmt das Zwillingsmädchen Belle auf und erzieht sie, als wäre sie ihr leibliches Kind. Damit zieht sie den Zorn der Geister auf sich.
Belle schreit viel und darüber hinaus streiten sich Emma und Carl sehr viel. Nach einem heftigen Streit verschwindet Carl spurlos und ab da passieren einige seltsame Dinge. Wird Carl wieder auftauchen, oder ist ihm etwas schlimmes passiert?

Meine Meinung:
Auch in diesem Teil verstand es Julie Leuze mich mit ihrem Schreibstil zu fesseln.
Ich habe viel über das Leben im Regenwald erfahren können, über die Schlaf- und Essgewohnheiten und über das Leben mit einem Kleinkind.
Immer wieder überwältigend war vor allem der Zusammenhalt innerhalb des Clans. Auch wenn es mal Reibereien gab, so stand doch jeder für den anderen ein.
In diesem Teil geht es vor allem darum, einem weiblichen Mitglied des Stammes die Seele wieder zu beschaffen, weil sie sonst sterben würde.
Der Clan macht sich geschlossen auf die Reise. Die Heimatstätte wird verlassen, jeder packt nur das Nötigste zusammen und dann wurden heilige Stätten besucht. Ein bisschen erinnerte mich das Verhalten an eine Pilgerreise.
Emma´s Verhalten als Carl verschwindet ist am Anfang noch nachvollziehbar, schlägt aber sehr schnell um. Schon 3-4 Monate nach Carl´s Verschwinden wirkt Emma wie ein leichtes Mädchen, dass sich nach körperlicher Nähe sehnt. Sie redet davon, dass sie nicht an Carl´s Tod glaubt und überzeugt ist ihn lebend zu finden, aber aus ihren Reaktionen und Gedanken lässt sich fast schliessen, dass sie auf die erlösende Todesnachricht wartet um wieder frei zu sein.
Sehr gut gefallen hat mir, dass es einen sehr interessanten, neuen Protagonisten in diesem Teil gab.
John, der da ist um zu prüfen wie Emma alleine mit der Forschungsarbeit zurecht kommt, verliert bald seine eigentliche Arbeit aus den Augen und wird im Clan nicht sehr herzlich aufgenommen.
Bei ihm wusste ich nie was er wirklich möchte, ob er den Schwarzen und Emma Unheil bringt, oder ob er ihnen helfen möchte. Ich habe ihn gehasst und dann wieder bewundert.

Fazit:
Auch dieses mal wieder ein sehr schönes Buch, dass trotzdem leichte Schwächen aufweist.