Spannend bis zum Schluß
Bewertet mit 5 Sternen
"Der Ruf des Kookaburra" ist die Fortsetzung des Romanes "Der Duft von Hibiskus", doch er lässt sich auch alleine lesen, die nötigen Vorkenntnisse werden gut vermittelt. Dennoch ist es gut, wenn man den ersten Band vorher liest.
Die Hauptprotagonistin Emma, aus deren Sicht die meiste Zeit erzählt wird, hat sich beim Stamm zusammen mit ihrem Mann eingelebt, doch ihr Glück ist nicht von langer Dauer.
Julie Leuze gelingt es auch hier wieder die Hauptfigur nicht nur eine Entwicklung durchleben zu lassen, sondern durch Einschübe von verschiedenen Stammesmitgliedern auch die Sichtweise der Eingeborenen zu vermitteln. Der Glaube an die Baumgeister und die Bösen Geister, die die Macht an sich gerissen haben und die Vorherbestimmung mancher Ereignisse. Wir dürfen teilhaben an einer längst vergangenen Zeit, fühlen uns durch Emma in eine australische Wildnis versetzt und dürfen mit ihr mitleiden und mithoffen. Es ist ein Wiederaufleben einer Zeit, die es so nicht mehr gibt, sie vermittelt hier gekonnt, wie die Ureinwohner Australiens zur damaligen Zeit behandelt und ihrer Lebensgrundlage beraubt worden sind, auch wenn dies nicht der Hauptstrang der Erzählung ist.
Mir hat der zweite Band viel mehr gefesselt als der erste, die Spannung ist viel höher und die Entwicklung die Emma erfährt größer. Ihre Zerissenheit, ihr Leben zwischen zwei Kulturen, ist gekonnt vermittelt und wer die Mischung aus historischem Roman, Liebe und Spannung mag, dem sei das Buch wärmstens empfohlen!