Rezension

Schwacher Auftakt

Tagebuch eines Vampirs 01. Im Zwielicht - Lisa J. Smith

Tagebuch eines Vampirs 01. Im Zwielicht
von Lisa J. Smith

Bewertet mit 1.5 Sternen

Dieses Buch hatte ich bereits länger im Auge gehabt, doch schreckte es mich inhaltlich immer wieder ab... Es erschien mir wie ein Abklatsch der "Biss"-Reihe (die mir gut gefiel, allerdings las ich die Bücher auch laaaange vor den Filmen) und zu dem Zeitpunkt fand ein Hype um diese Bücher bzw. Filme statt, dass ich es unterließ, jene Bücher dann zu lesen. Dann sah ich jedoch einige Folgen der Serie und überlegte es mir nochmal... Schließlich lieh ich mir den ersten Band aus der Bücherei aus und nun ja.
Zunächst (sehr kurz) der Plot: Elena Gilbert, die gerade ihre Eltern verloren hat und nun mit ihrer kleinen Schwester Margaret bei ihrer Tante wohnt, kehrt zum Schuljahresbeginn nach Mystic Falls zurück. Dort weckt der attraktive und unnahbare Stefano ihr Interesse, doch dieser ist distanziert. Sie beschließt ihn zu erobern und tatsächlich gelingt es ihr, doch Stefano ungibt ein Geheimnis und zeitgleich mit seinem Auftauchen häufen sich zudem gewaltsame Vorfälle... Die Handlung ist wohl allgemein bekannt, und es gibt tatsächlich einige Parallelen zur "Biss"-Reihe, die jedoch einige Jahre später erschien. Stefano ist attraktiv, geheimnisvoll und trinkt lieber Tier- statt Menschenblut; nebenher hat er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das kommt einen ja dann doch bekannt vor... Über derartige Ähnlichkeiten könnte ich locker hinwegsehen, wenn nicht dieser Schreibstil wäre: Alles wirkt sehr "abgehackt", sowohl der Fortschritt der Geschichte als auch die Entwicklung der Figuren, zumindest empfand ich das so. Die Figuren waren überwiegend austauschbar, besonders Elenas Freundinnen, die bereit sind, alles für Elena zu tun - egal was und aus welchem Zweck. Was mich zu Elena führt - sie ist das Mädchen, das oftmals als Antagonistin genutzt wird (bspw. in Internatsgeschichten): Blond, hübsch und immer auf Männerfang - was ihr Freund Matt auch nach der Ankunft Stefanos zu spüren bekommt, denn sie macht Schluss. Begründung: Er sei mehr Bruder als Freund. Das machte Elena nicht gerade zur Lieblingsprotagonistin. Und ihr Verhalten ändert sich auch im Verlauf der Handlung kaum (leider!). Damon wäre noch positiv hervorzuheben, er ist interessanter, möglicherweise aber auch, weil ich dann an die Serie denke, aber er kommt kaum vor, was nach dem Klappentext nicht gerade zu erwarten war. Überhaupt erscheint mir der Klappentext falsch gewählt, er wirkt mehr wie eine Zusammenfassung der ersten zwei Bücher. Um auf die Sprache und den Schreibstil zurückzukommen: Das Gefühl der Unvollständigkeit kommt auch von Zeitsprüngen, die nicht als solche beschrieben werden. Auch die Erzählperspektive, die überwiegend aus Elenas Sicht geschrieben ist, wechselt - da wäre eine Leerzeile angebracht gewesen. Sprachlich ist die Geschichte sehr einfach gehalten und auch die Sätze sind relativ kurz, es lässt sich also gut zwischendurch lesen. Schlussendlich möchte ich noch die Sequenzen, die in der Vergangenheit Stefanos spielen positiv hervorheben - diese sind interessant und regten mich zum Weiterlesen an, doch leider sind sie sehr spärlich gesät, was die Spannung aber erhöht. Der Cliffhanger am Ende regt natürlich zum Weiterlesen der Reihe an, und vermutlich werde ich das auch tun: Zum Einen, weil das Ende des Buches wesentlich besser war als der Rest, zum anderen, weil ich trotz allem wissen möchte, wie es weitergeht. Insgesamt gefiel mir das Buch jedoch kaum, da die Figuren entweder lieblos entworfen oder unsympathisch waren, und mir der Aufbau und die Sprache nicht wirklich gefielen, ganz zu schweigen von der Entwicklung der "Beziehung" von Stefano und Elena. Fans der Serie werden auch enttäuscht sein, denn es gibt kaum Ähnlichkeiten. Ich vergebe noch 1,5 Sterne, und bin froh, dass ich das Buch nur ausgeliehen habe.

Kommentare

Seraphina kommentierte am 08. Februar 2014 um 13:15

Schon interessant das die Bücher von Lisa. J. Smith immer als Abklatsch von Twilight gehalten werden. Wenn man mal bedenkt das Lisa. J. Smith die Bücher schon unter einen anderen Titel in den 90igern veröffentlicht hat und es gab auch erst nur vier Bücher. Einen neuen Titel haben die Bücher erst bekommen als klar wurde das sie als Vorlage für eine Serie benutzt werden, daraufhin wurden dann auch noch Band 5, Band 6, Band 7 , Band 8 etc. geschrieben 

coala kommentierte am 08. Februar 2014 um 13:39

Interessant ist, dass zu Beginn von einem Abklatsch der Biss-Reihe gesprochen, später jedoch erwähnt wird, dass die Bücher lange vor Biss erschienen sind. Bisschen unlogisch also von der Argumentation.

Ansonsten konnte mich das Buch aber auch nicht überzeugen, vor allem der Schreibstil hat mich abgeschreckt, da viel zu einfach gehalten.

FabulaMagna kommentierte am 08. Februar 2014 um 16:07

Es ist wohl nicht so angekommen, wie ich wollte: Ich meinte damit nur, dass ich zunächst annahm, es sei ein Abklatsch, da damals dieser Boom war - erst als ich es dann wirklich las, wurde mir klar, dass das Buch vor der "Biss" - Reihe da war.

Seraphina kommentierte am 08. Februar 2014 um 20:39

Ich weiß zwar nicht ob du mich meinst Coala aber mein obiger Kommentar hat sich auf Dragonfevers Rezi bezogen, die hat nämlich von einem Abklatsch der Biss - Reihe gesprochen bzw. geschrieben. Ich weiß zwar nicht was unlogisch an mein Kommentar ist. Ich habe lediglich im allgemeinen fest gehalten dass die  Bücher jedes mal  ein Abklatsch von der Biss-Reihe sei und daraufhin erklärt  das die Bücher schon vor der Biss- Reihe gab!  

coala kommentierte am 08. Februar 2014 um 20:41

Nein nein, Dragonfever hat mich schon verstanden. Ich fand, sie hat sich in ihrer Rezi etwas unlogisch ausgedrückt in Bezug auf die Biss-Reihe und den Abklatsch. Hatte nur im gleichen Zug auf deinen Kommentar geantwortet. Sorry, dir konnte ich ja nur recht geben, deswegen die Antwort auf deinen Kommentar   :)

kommentierte am 01. Oktober 2014 um 20:49

ich habe die ersten 7 Bände gelesen und bin froh das die Serie nur leicht (!!) auf den Büchern basiert.Die ersten 4 sind noch ok, danach wird es auch mir leider etwas zu abgedreht. Von der Serie bin ich, das muss ich zugeben, ein großer Fan, was vielleicht auch daran liegt, dass es eben brutaler ist. So sind die Vampire eben dargestellt und nicht als in der Sonne Funkelnde "Wesen"

Generell find ich die Bücher nicht schlecht, und habe sie gelesen und danach die Serie geguckt, aber ich habe auch auf vielen Seiten "Twilight-Abklatsch" gelesen. Als ich dann in das erscheinungsdatum geguckt hatte war ich echt erstaunt. :)