Rezension

Schwaches Buch von Jojo Moyes

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht - Jojo Moyes

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht
von Jojo Moyes

Bewertet mit 3 Sternen

Eigentlich liebe ich die Bücher von Jojo Moyes aber „Wie ein leuchten in tiefer Nacht“ war ein Geduldsprobe für mich. Es hat ungefähr bis zur Mitte gedauert, bis es mir gelungen ist, in die Geschichte hineinzukommen. 
Dabei klang der Klappentext wirklich vielversprechend, immerhin geht es hier um Bücher und eine ganz besondere Bücherei, die ihre Leser per Pferd beliefert. 
Im Mittelpunkt steht die Engländerin Alice, die einen Amerikaner geheiratet hat und ihm in seine Heimat folgt. Leider entwickelt sich die Ehe ganz anders als geplant und wird mehr und mehr zum Albtraum. Die schüchterne Alice durchläuft eine tolle Entwicklung, von der unselbständigen jungen Frau zu einer selbstbewussten Person, die für sich selber einsteht und ihren Weg geht. 
Die Frauen, die in der Bücherei arbeiten sind allesamt sympathische Charaktere. Es gibt viele verschiedene Einzelschicksale und eigentlich ist genug Stoff vorhanden um die über 500 Seiten zu füllen. Trotzdem zog sich die Geschichte teilweise wie Kaugummi in die Länge. Auch das Setting fand ich etwas merkwürdig. 1937 fühlte sich hier mehr wie 1837 an. Die Leute sind mit Pferden unterwegs, können teilweise nicht lesen und schreiben, es wirkte alles sehr hinterwäldlerisch und ich stellte mir die Gegebenheiten eher wie bei „Unsere kleine Farm“ vor. 
Als ich es schon nicht mehr zu hoffen wagte, mich mit diesem Buch anzufreunden, klappte es dann doch noch. Die zweite Hälfte hat mir auf jeden Fall deutlich besser gefallen und konnte mich sogar ein wenig berühren. 
„Wie ein Leuchten in tiefer Nacht“ ist ein Roman über Freundschaft, Mut und Gerechtigkeit, den ich allerdings nur bedingt weiterempfehlen kann. Hauptsächlich geeignet für Fans der Autorin, die alle ihre Bücher lesen möchten.