Rezension

Sehr coole Idee, aber ich habe auch Kritik

Shadow Land -

Shadow Land
von Rainer Wekwerth

Bewertet mit 3 Sternen

USA, 2169: Die Welt ist eine andere geworden. Ein Virus hat die Menschheit befallen und wenn es ausbricht, verwandelt sich sein Träger in eine mörderische Bestie. Nur, wer in der Stadt lebt, ist sicher. Implantierte Chips meldet es, wenn das Virus kurz davor ist auszubrechen, sodass die Träger eliminiert werden können, bevor sie ein Massaker anrichten. Eine dieser Jägerinnen ist Kaia, deren Familie selbst von einer Gruppe von Mutanten umgebracht worden war. Als Kaia hinter die schützende Mauer geschickt wird, um einen Mutierten auszuschalten, entdeckt sie, dass sie von der Welt da draußen in Wirklichkeit keinen Schimmer hatte und vielleicht doch nicht alles so ist, wie man es ihnen in der Stadt erzählt hat.

 

 

Ich fand die Idee total interessant. Ich mag Endzeit-Romane und die Geschichte hier mit einem Virus, das klingt immer so herrlich bedrohlich, denn, einen Feind kann man bekämpfen, aber bei einem unsichtbaren Feind, ist das deutlich schwieriger, was es von Anfang an sehr spannend macht. Vor allem, dass jeder dieses Virus in sich trägt, aber niemand weiß, wann es ausbrechen wird – total interessant!

 

Kaia fand ich einerseits sympathisch – zum Beispiel wie sie mit dem alten Fischer umgeht, sich um Adam kümmert oder um ihren Wolf Shadow –, andererseits hatte ich aber auch meine Probleme mit ihr. In der Stadt hinterfragt sie sehr vieles, macht sich Gedanken und stellt Theorien auf. Sobald sie im Wald ist, macht sie das kaum noch. Da heißt es immer nur „das kann es nicht geben“ und „das kann nicht echt sein“. Da ging sie mir schon bald auf die Nerven. Dass sie da verwirrt ist, ist absolut nachvollziehbar, aber dafür, dass sie zuvor so viel hinterfragt, scheint ihre Fantasie bzw. ihre Fähigkeit um die Ecke zu denken, im Wald einfach plötzlich verschwunden zu sein. Auch scheint sie sobald sie im Wald ist auf einmal etwas schwer von Begriff zu sein, was in der Stadt nicht so war. Zudem wirkt sie manchmal wie ein bockiges kleines Kind auf mich.

 

Die Dialoge fand ich manchmal recht hölzern und ab und an auch die Wortwahl etwas arg eigen. Die Liebesgeschichte kam für mich aus dem Nichts und war für mich leider alles andere als glaubwürdig. Das ging viel zu schnell und wurde nicht mit Gefühlen unterfüttert. Als hätte es auf einer To-do-Liste gestanden und sollte einfach schnell abgehakt werden, damit es „drin“ ist.

 

Allgemein ging mir in diesem Buch einiges zu schnell, gerade auch das Ende kam recht schnell. Den Epilog fand ich merkwürdig.

 

 

Fazit: Die Idee fand ich mega. Auch was letztlich herauskam fand ich richtig, richtig toll. Der Weg dahin war aber nicht immer einfach. Teilweise mochte ich die Protagonistin sehr gern, manchmal agierte sie aber komplett gegensätzlich zu dem, wie sie zuvor agiert hatte, was es mir schwer machte. In der Stadt hinterfragt sie vieles und macht sich Gedanken, im Wald ist davon praktisch nichts mehr übrig und sie stellt sich komplett quer, als es darum geht, zu verstehen, was da geschieht. Auch benahm sie sich manchmal ganz plötzlich wie ein bockiges kleines Kind.

Die Liebesgeschichte kam für mich aus dem Nichts und war mir zu wenig mit Gefühlen unterfüttert. Das war alles extrem abrupt und ich konnte sie nicht fühlen. 

Zudem empfand ich einige Dialoge als recht hölzern und das Ende kam mir zu schnell.

 

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne. Ich fand die Idee wie gesagt sehr gut, aber hatte meine Probleme mit der Umsetzung.