Rezension

Sehr emotional

Sieben Minuten nach Mitternacht - Patrick Ness, Siobhan Dowd

Sieben Minuten nach Mitternacht
von Patrick Ness Siobhan Dowd

Bewertet mit 5 Sternen

Conors Leben ist aus den Fugen. Das liegt weniger daran, dass kurz nach Mitternacht ein Monster in Form einer Eibe vor seinem Fenster auftaucht und sagt, dass es wegen ihm gekommen ist. Denn das ist ein Problem mit dem er noch fertig werden könnte. Sein wirkliches Problem ist die Krankheit seiner Mutter. Da sein Vater weit weg wohnt und eine neue Familie gegründet hat, ist sie sein einziger Halt. Von seinen Freunden hat er sich abgewannt und die meisten in seiner Schule behandeln ihn wie ein rohes Ei. Gegen all das kämpft er und nun liegt seine Mutter im Krankenhaus und er muss allein damit fertig werden. Wenn da nicht noch der Besuch des Monsters wäre, dass ihm „androht“ bei den nächsten Besuchen 3 Geschichten zu erzählen. Das Schlimmste ist aber, dass er seine eigene Geschichte am Ende erzählen soll. Seine Geschichte, von der er jede Nacht träumt und die sein Geheimnis ist und für immer bleiben soll.

Die Story klingt erst einmal abstrus, aber mit viel Liebe zum Detail beschreiben die Autoren das tragische Schicksal von Conor großartig. Wenn man das Buch sollte man unbedingt wissen, es ist ein düsteres und trauriges Buch. Dennoch hilft es wahrscheinlich sehr mit ähnlichen Situationen umzugehen. Es zeigt wie Kinder/Jugendliche dieses tragische Schicksal verarbeiten können und wie sie unter den eigenen Schuldgefühlen leiden. Erwachsene sollten sie ernst nehmen und wirklich mit ihnen reden.

Die düstere Stimmung des Buches wird noch durch die großartigen Illustrationen, dunkle schwarz/weiß Zeichnungen, verstärkt.

Ein sehr emotionaler Roman, der mich berührt und aufgewühlt hat und bei dem ich zugegebenermaßen auch weinen musste. Ein Jugendroman der meiner Meinung nach im Anspruch vergleichbar ist mit dem Klassiker „Die Brüder Löwenherz“ von Astrid Lindgren.