Sehr kurzweilig und gut zu lesen
Bewertet mit 4.5 Sternen
Als ich das Buch das erste Mal zur Hand genommen habe, musste ich schmunzeln: So ganz ein anderes Cover, wie ich es sonst gewohnt bin. Und auch ein etwas aussergewöhnlicher Titel, von dem ich nicht so richtig wusste, was sich dahonter verbirgt. Es erinnert mich irgendwie an ein Kinderbuch. Doch Moritz Baumstieger hat das Schreiben gelernt. Und er hat es verstanden, mich mit seinem Buch sehr gut zu unterhalten.
Moritz lernt im Kölner Karneval Julia aus München kennen und zieht nach wenigen Monaten zu ihr in die bayerische Hauptstadt. Schwindeleien und kein Job, da ist Ärger vorprogrammiert und Julia setzt Moritz vor die Tür. Bei Metzger Karl findet er Unterkunft und seine tägliche Fleischration und verdingt sich zur Geldeinnahme als Bedienung auf dem Oktoberfest, als Aushilfe auf dem Viktualienmarkt, als Rikschafahrer und selbstständiger Tourguide für Amerikanerinnen und schlussendlich als Türsteher im legendären P1. Immer hilfestellunggebend an seiner Seite: Metzger Karl mit seiner Wurstküchenpsychologie, dessen Frau vor 5 Jahren gestorben ist und der über diesen Verlust nicht hinwegkommt. Aber gemeinsam schaffen die Beiden einen Neuanfang: Moritz in München (vielleicht auch wieder mit Julia?) und Karl, der ab sofort in der Gegenwart lebt...
Eine sehr humorvolle, manchmal nachdenkliche und wie ich finde sehr liebevoll geschriebene Geschichte, die in der Stadt spielt, die ich selbst vor soooo vielen Jahren als meine Heimatstadt auserkoren habe. Ich kann die kleinen Anlaufschwierigkeiten von Moritz verstehen. Auch ich habe hier und da gedacht: Wo bin ich denn hier gelandet. Und auch ich habe hier sehr viele sehr nette Menschen kennengelernt und Freunde gefunden.
FAZIT: Ein kurzweiliges Buch, in dem ich auch noch einiges über das "Wurscheln" gelernt habe. Genau richtig für die langen lauen Abende auf Terrassien, Balkon oder im Englischen Garten am See.