Rezension

Selbstbespiegelung

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte - Rachel Khong

Das Jahr, in dem Dad ein Steak bügelte
von Rachel Khong

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die 30jährige Ruth wurde von ihrem Freund verlassen und zieht für ein Jahr zurück zu ihren Eltern, um die Mutter bei der Betreuung des dementen Vaters zu unterstützen. In Form eines Tagebuchs beschreibt sie ihre Situation und blickt teilweise auf die Vergangenheit zurück.

Leider weckt der Titel falsche Erwartungen, denn es handelt sich nicht vorwiegend um ein Buch über den dementen Vater, sondern eher über eine Art Selbstbespiegelung von Ruth, die sich mit dem Assistenten ihres Vaters aus der Uni anfreundet und ihre eigenen Probleme in den Vordergrund stellt. Lustig ist es auch nicht, aber das ist Demenz nie. Nach meinem Eindruck ist Ruth sehr ungedarft und egozentrisch, sie kann sich wie der Rest der Familie wenig in die Situation des Vaters einfühlen.

Erschreckend ist auch, wie Amerikaner mit Demenz umgehen. es gibt außer vom Hausarzt keinerlei Hilfe wie Kurzzeitpflege etc., der Vater wird in der Uni entlassen, weil er Termine vergessen hat, und erhält sogar Hausverbot. Die Mutter hängt obskuren Theorien über die Entstehung der Demenz an und ist vollkommen überfordert.

Der Schreibstil ist ebenfalls nicht besonders fesselnd, eher hölzern und naiv.

Außer dem Titel hat mir an diesem Buch nichts gefallen.