Rezension

Spannend, lustig, wunderbar. Barreau hat die richtigen Worte gefunden! **** Vier Sterne! (Ich fand Rosalie Laurent war etwas zu wenig herausgearbeitet und leider kein Charakter, in den ich mich problemlos hineinversetzen konnte...

Paris ist immer eine gute Idee
von Nicolas Barreau

Bewertet mit 4 Sternen

Rosalie Laurent ist Besitzerin von Luna Luna, einem kleinen Postkartenladen in St. Germain, und wenn es nach ihr ginge, würden viel mehr Menschen Karten schreiben. Ihre Spezialität sind selbstgestaltete »Wunschkarten«, doch was ihre eigenen Wünsche angeht, hat die eigenwillige Grafikerin weniger Glück. An ihrem Geburtstag lässt Rosalie stets eine Karte mit einem Herzenswunsch vom Eiffelturm flattern – doch keiner ihrer Wünsche hat sich je erfüllt. Das ändert sich schlagartig, als eines Tages ein älterer Herr in ihren Laden stolpert und einen Postkartenständer umwirft. In dem Tumult erkennt Rosalie zunächst nicht, dass es sich um den berühmten Kinderbuchautor Max Marchais handelt. Als er sie bittet, sein neues (und wahrscheinlich letztes) Kinderbuch zu illustrieren, willigt Rosalie gerne ein, und die beiden ungleichen Eigenbrödler werden Freunde. Der blaue Tiger bekommt den begehrten Kinderbuchpreis und in Rosalies Schaufenster einen Ehrenplatz. Als kurze Zeit später ein gutaussehender Fremder in ihren Laden stolpert und den Postkartenständer umwirft, glaubt die junge Frau an einen Wink des Schicksals. Doch noch bevor sie sich verlieben kann, hat sie mit dem Literaturprofessor aus New York schon ihren ersten Krach. Denn dieser behauptet steif und fest, dass die Erzählung vom blauen Tiger seine Geschichte sei …

 

Nicolas Barreau hat es mal wieder geschafft, einen so außergewöhnlich originellen Aufhänger für seine Geschichte zu finden! Diesmal ist es eine verträumte Besitzerin eines Papeterie Geschäfts im Herzen von Paris! Anfangs viel es mir vergleichsweise schwer, die französische Haltung zu vielen Dingen und die Liebe zum Detail nachvollziehen zu können (im Gegensatz zu den anderen Barreau-Romanen), aber dieses Stadium ist schon bald vergangen. 

Aber bei diesem Roman konnte ich mich leider nicht so stark mit der Protagonistin Rosalie hinein versetzen, wie bei den anderen Romanen! An einigen Stellen schien sie mir sehr fremd und mitfühlen konnte ich auch nicht richtig... Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt bezüglich der Charaktere! Max Marchais ist ein grandios gezeichneter Charakter - vom ersten Moment an hat Barreau es geschafft, ihn authentisch zu zeichnen und ihn mit einer eigenen Autorenpersönlichkeit versehen!

 

Marie-Laure Lee Stephan, Médiathèque de Bougue, hat folgendes gesagt (ein Zitat, das mich zu dem kommenden Teil der Rezension inspiriert hat): »Wenn ein Buch in der Lage ist, mich vergessen zu lassen, wer ich bin, wo ich wohne und was ich zu tun habe, wenn es mich in einen solchen Zustand der Glückseligkeit versetzt, dass andere mich für einen Zombie halten, dann sage ich Bravo! Das ist mehr als gelungen.« Ja, auch bei mir hat "Paris ist immer eine gute Idee" (dieser Satz erscheint fast, als wäre er das Motto des Buches), einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In die Situationen konnte auch ich mich auf bezauberte Art und Weise hineindenken und hineinversetzen. 

Ich kann den Roman nur empfehlen, er macht Lust auf eine Parisreise, denn "Paris ist immer eine gute Idee".

Spannend, lustig, wunderbar. Barreau hat die richtigen Worte gefunden! **** Vier Sterne! (Ich fand Rosalie Laurent war etwas zu wenig herausgearbeitet und leider kein Charakter, in den ich mich problemlos hineinversetzen konnte...