Spannende Idee zu gut verpackt
Bewertet mit 1.5 Sternen
In dem Thriller ‚Der Zirkel‘ von Leon Sachs haben eine Polizeischülerin in ihrer ersten Ausbildungswoche und ein Ex-MAD-Mitarbeiter jeweils eigene Gründe die gleichen Personen zu Fall bringen zu wollen. Schnell erkennen sie, dass sie nur zusammen dem gemeinsamen Feind gewachsen sind und das Katz und Maus Spiel, bei dem sie auf ein Verbrechen von nationaler Bedeutung stoßen, beginnt.
Meiner Meinung nach ist das markanteste des Thrillers der Schreibstil. Dieser besticht durch ständige, oftmals schwülstige Wiederholungen, einer Bildsprache, deren Bilder nicht zu der Thematik passen und unnötige Zusatzerklärungen, die die eigentliche Story künstlich aufblasen.
Die vielen Nebeninformationen lenken allerdings gut davon ab, dass die eigentliche Handlung sehr gradlinig verläuft und der Zufall immer zur rechten Zeit zur Stelle ist, wenn er für den Handlungsverlauf benötigt wird.
Auch die Figuren sind für meinen Geschmack ein wenig zu extrem dargestellt. So erinnert der Ex-MAD-Mitarbeiter an einen James Bond-Verschnitt, der seine Gadgets allerdings selber baut und die Polizeischülerin ist mit einem Selbstbewusstsein und einer Schläue ausgestattet, die ihresgleichen sucht und die zusätzlich davon genährt werden, dass der Schülerin Aufmerksamkeit und Respekt entgegengebracht werden, die in der Realität eine Frau in dieser Position lange suchen müsste.
Insgesamt fand ich den Thriller eher enttäuschend, und dass, obwohl die Idee, die der Geschichte zugrunde liegt, gar nicht schlecht und äußerst aktuell ist. Ich denke, die Idee birgt viel mehr Potential, als der Roman bietet. Für mich kam der richtige Thrill leider nicht auf. Schade.