Rezension

Spannender Mystery-Thriller

Schnee -

Schnee
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt & Handlung:

Ein Rettungstrupp wird in eine abgeschiedene isländische Gegend geschickt, um nach einem vermissten Forscherteam  zu suchen, das sich zwecks Datenauslesung auf dem Weg zu einer Messstation befunden hatte. In der Zwischenzeit ereignen sich in einer abgeschiedenen Radarstation in Stokksnes seltsame Vorgänge.

 

Schreibstil:

Yrsa Sigurdardóttir erzählt die Geschichte in mehreren Handlungssträngen aus verschiedenen Perspektiven heraus: zum einen, auch der Sicht Jóhannas, die dem Rettungstrupp angehört, zum anderen aus jener Dröfns – einem Mitglied des vermissten Forschungsteams, und schließlich auch aus der Sicht Hjörvars, der sich in der Radarstation  befindet, nachdem sein Vorgänger Selbstmord begangen hatte. Diese Handlungsstränge werden nach und nach von der Autorin geschickt miteinander verknüpft. Mit ihren Beschreibungen schafft sie eine sehr kalte, fast schon mystische Atmosphäre, die den Leser gefangen nimmt.

 

Charaktere:

Die einzelnen Personen werden sehr authentisch, zum Teil ein wenig schrullig aber trotzdem sehr sympathisch beschrieben.

 

Cover:

Das schwarze Cover mit seinen prominenten Buchstaben der Autorin und seinem verlaufenden Buchstaben des Titels, die sich allerdings haptisch vom restlichen Buch unterscheiden, ist eher schlicht gehalten, wirkt aber gerade deshalb sehr edel.

 

Autorin:

Yrsa Sigurdardóttir wurde 1963 in Island geboren und schloss im Jahre 1988 ihr Bauingenieur-Studium als „Master of Science“ in Montreal ab und arbeitet seither als Ingenieurin am Kárahnjúka-Staudamm im Osten Islands. Sie wohnt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Seltjarnarnes bei Reykjavík.

 

Meinung:

Durch den steten Perspektivenwechsel hat man das Gefühl, ständig am Puls des Geschehens zu sein, was der Geschichte zusätzliche Dramatik verleiht. Zudem schafft es die Autorin, eine eher harmlose Forschungsreise in einer unwirtlichen Gegend zu einem echten Horrortrip werden zu lassen. Es werden in der Geschichte viele gruselige Elemente eingebaut, die einem als Leser die Gänsehaut über den Rücken laufen lassen und ihn das Fürchten lehren. Die Eiseskälte, in der das Buch handelt, trägt zu dieser beklemmenden Atmosphäre bei. Als Leser wird man im Laufe der Geschichte immer wieder geschickt in die Irre geführt, man weiß manchmal nicht: was ist Realität, was ist Einbildung? Die vielen unterschiedlichen Handlungsstränge, die man anfangs nicht miteinander zu verbinden vermag lösen sich schließlich in einem stimmigen Ende auf, und man versteht erst dann, warum es so wichtig war, die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen.

 

Persönliche Kritikpunkte:

Laut Buchcover handelt es sich hier um einen Thriller. Leser, die sich dieses Buch aufgrund dessen gekauft und sich eben auf einen Thriller gefreut haben, werden feststellen, dass die Geschichte mit zunehmendem Buchfortschrittes immer mehr in das Genre „Mystery“ abdriftet, was manche vielleicht irritieren – ihnen vielleicht sogar missfallen - könnte.

 

Fazit:

Ein Thriller, der einen aufgrund seiner mystischen Atmosphäre das Gruseln lehrt!