Rezension

Spannender Reihenauftakt mit schwächelnden Figuren

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann -

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
von Axel Petermann

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Als auf einem Feld ein halb erfrorener Junge entdeckt wird, sollte das eigentlich kein Grund zur Freude sein. Für die Sonderkommission um Fallanalytikerin Sophie Kaiser ist das jedoch die erste vielversprechende Spur in einer Reihe von Serienmorden, denen schon sechs weitere Jungen zum Opfer gefallen sind. Während das Opfer im Krankenhaus um sein Leben kämpft, zieht Sophie eine Verbindung zu einem lang zurückliegenden Fall – und muss sich nicht nur auf eine Reise in die Vergangenheit begeben, sondern auch auf eine zu den schlimmsten Abgründen der menschlichen Psyche.

 

Meine Meinung

Ich bin riesiger True Crime Fan und muss daher natürlich nicht besonders lange überredet werden, wenn es irgendetwas Neues gibt, das sich mit diesem Thema beschäftigt. Dieser Reihenauftakt war da natürlich keine Ausnahme, vor allem dann nicht, wenn es die Aussicht auf weitere Bände gibt.

Was ich erst einmal sehr spannend gemacht fand, waren die wechselnden Perspektiven und das Autorenduo, das die zwischen sich aufgeteilt hat. Meiner Meinung nach hat man das beim Lesen nicht störend bemerkt, die deutlichen Unterschiede zwischen den Figuren fand ich so aber definitiv wesentlich besser greifbar.

Besonders gut gefallen hat mir dann natürlich auch der Fall an sich, da ich mich bei den Ermittlungsarbeiten nie gelangweilt habe und bis zum Schluss wissen wollte, wie es weitergeht und wer denn nun der Täter ist. Auch der parallel behandelte Fall hat sich meiner Meinung nach gut in den Handlungsbogen eingefügt, auch wenn ich zu Beginn der Geschichte und ohne die ersten Verknüpfungen der beiden Fälle ein wenig irritiert über den Aufbau des Buches war und mich nach dem Zusammenhang gefragt habe. Hilfreich waren da dann insbesondere irgendwann die Zeitsprünge, die mein Interesse hoch gehalten haben und trotz der zunehmenden Zusammenführung aller Handlungsfäden keine Langeweile haben aufkommen lassen.

Was mich hinsichtlich der Figuren dann allerdings irgendwann ein wenig gestört hat, waren die ständigen Betonungen von Sophies Andersartigkeit. Für mich steht zwar völlig außer Frage, dass sie an sich eine interessante Figur ist, über die ich gerne mehr erfahren möchte und die durch ihren Autismus einen wichtigen Beitrag für mehr Sichtbarkeit, vor allem in der Literatur leistet. Dass aber in jedem Kapitel erwähnt werden muss, dass sie so ungewöhnlich ist und niemand damit klar kommt, hat mich am Ende des Buches einfach massiv gestört und ihren Charakter darüber hinaus nicht besonders mehrdimensional gestaltet, was in meinen Augen so ziemlich den Zweck ihrer Figur verfehlt hat.

 

Fazit

Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass der Einstieg in dieses Buch nicht für alle ganz leicht war, ist die Geschichte an sich ein absoluter Volltreffer für alle True-Crime-Fans. Ich bin auf jeden Fall jetzt schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe und darauf, wie sich die Figuren weiterentwickeln werden.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.