Rezension

Spannung pur

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann -

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
von Axel Petermann

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Highlight des Jahres

Kleine blonde Jungen im Schlafanzug werden mit einem Teddybären im Arm tot aufgefunden – erfroren, ohne Anzeichen von Gewaltanwendung. Das siebte Opfer jedoch lebt noch. Fallanalytikerin Sophie Kaiser wittert eine heiße Spur, doch als der junge aufwacht, kann er nur einzelne Wörter formulieren. Gelingt es Sophie Kaiser, den Täter zu überführen?

Axel Petermann ist Deutschlands bekanntester Profiler und als SPIEGEL-BESTSELLERAUTOR bekannt. Petra Mattfeldt ist ebenfalls SPIEGEL- und „Bild“-Bestsellerautorin, die unter ihrem Namen aber auch unter diversen Pseudonymen veröffentlicht hat. Beide sind verheiratet – aber nicht miteinander und haben mit ihren Ehepartnern jeweils 3 Kinder.

Die beiden Autoren legen mit „Der Sandmann“ einen fulminanten Auftakt zur Reihe „Im Kopf des Bösen“ vor. Angelehnt an einen „True-Crime“-Fall wenden sie die realen Methoden der Fallanalyse an. Ihre Hauptprotagonisten sind die Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Leonhard Michels, der einen Mord an einer Lübecker Familie aufklären soll. Sophie Kaiser hat das Asperger-Syndrom und verhält sich entsprechend. Die Kollegen in Hannover kommen damit nicht gut zurecht, zumal Sophie trotz oder eher gerade wegen ihrer speziellen Eigenschaften eine hohe Erfolgsquote vorzuweisen hat. Sie hat eine hervorragende Beobachtungsgabe und kann die richtigen Schlüsse aus dem ziehen, was sie sieht und hört. Sie spürt die Ablehnung einiger Kollegen und kann trotz des Schmerzens, den sie dabei empfindet, damit umgehen. Sie ist durchsetzungsfähig und lässt sich nicht beirren, Eigenschaften, die zur Aufklärung beitragen.

Auch Leonhard Michels, ein ausgesprochen sympathischer Ermittler und verfügt über eine gute Beobachtungsgabe. Er ist der erste, der Sophie so annimmt, wie sie ist und mehr noch, von ihr lernen möchte. Beide leben für ihre Arbeit und sind bestrebt, die Fälle aufzuklären.

Die Frage, die die beiden Ermittler umtreibt, ist, inwieweit ihre beiden Fälle miteinander zu tun haben. Das Autoren-Duo erklärt exakt, wie Sophie und Leonhard vorgehen, wo es Hinweise gibt und wie diese einzuordnen sind. Das ist so spannend beschrieben, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Dabei kommen Sophies Eigenheiten nicht zu kurz, was durchaus auch einen Hauch von Humor hat. Außerdem sind ihre Erläuterungen sehr lehrreich, auch wenn sie damit ihre Kollegen nervt.

Die Gedanken eines Jungen sind hin und wieder eingestreut und kursiv abgehoben. Auch das hält die Spannung aufrecht und langsam ergibt sich ein Bild des Mannes, den die Soko „Sandmann“ nennt.

Aufwendig gestaltet ist das Cover, das nicht nur den Blick auf sich zieht und perfekt zum Inhalt passt, sondern im vorderen Umschlag das Autoren-Duo und im hinteren die beiden Ermittler vorstellt.

Fazit: ein spannender Krimi nach einem wahren Fall, ein Highlight des Jahres