Rezension

Super spannend, zum totalen mitfiebern und miträtseln geeignet!

Schattenzwilling - Katrin Bongard

Schattenzwilling
von Katrin Bongard

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die junge Teresa ist gerade frisch verliebt in Pablo, als sich unerwarteter Besuch ankündigt. Ein alter Schulfreund ihres Vaters kommt zu Besuch auf den Bauernhof von Teresas Eltern und mit ihm seine zwei Zwillingssöhne Adrian und Kai. Vor zwei Jahren war sie in Adrian verliebt und mit ihm zusammen, doch seit dem Unfall, bei dem Adrian so schwer verletzt wurde, dass er nun im Rollstuhl sitzt, haben sie keinen Kontakt mehr gehabt. Teresa ist nervös und das zurecht, denn sowohl Adrian als auch Kai scheinen immer noch etwas von Teresa zu wollen und in sie verliebt zu sein und auch Teresa ist sich ihrer Gefühle plötzlich nicht mehr sicher. Und da sind dann noch die seltsamen Hinweise, die auf eine böse Verwechslung hindeuten …

Mit “Schattenzwilling” hat Katrin Bongard hier einen wirklich spannenden Jugendthriller geschrieben. Die Thematik hat mich total angesprochen.

Zum einen gibt es da die heranwachsenden und verliebten Jugendlichen. Damit kann man sich natürlich irgendwie identifizieren, denn wir waren ja alle einmal jung und verliebt (oder sind es auch noch). Die Protagonistin Teresa ist auch sehr sympathisch, wenn ich sie auch ab und an gerne mal geohrfeigt hätte, weil mir teils ihre hin und her Gerissenheit doch ein wenig genervt hat. Und das, obwohl ich ihre generellen Gefühle eigentlich ganz gut nachvollziehen konnte. Wie gesagt, ich war ja auch selbst einmal jung *g*.
Die restlichen Figuren bleiben ein wenig blass, was aber überhaupt nichts macht. Zumindest fand ich die Figurenzeichnung der Zwillinge sehr gut gelungen und das ist wohl mit das wichtigste gewesen.

Dann ging es thematisch auch um Astrologie und Astronomie. Zwei Themen, die ich sehr interessant finde. Im Buch klingen ein paar Aspekte immer wieder an, aber richtig ins Thema rein geht es nicht, es macht aber zumindest neugierig. Diese kleinen Einwürfe zwischendrin fand ich sehr erfrischend und gut gelungen. Vor allem natürlich auch die Doppelbedeutung des Zwillings-Sternzeichen in diesem Buch.
Auch mit den Ortsbeschreibungen konnte die Autorin bei mir punkten, denn die Ausführungen zur ‘Lichtverschmutzung’ waren wirklich interessant und auch die beschrieben Orte machen schon irgendwie Lust selbst einmal nach Gülpe zu fahren und sich den Sternpark dort anzusehen.

Die Geschichte selbst ist also ziemlich spannend. An manchen Stellen dachte ich schon, ich wüsste jetzt, wo es lang geht, aber es gab dann doch immer wieder überraschende Wendungen und ich stand wieder genauso unwissend und verunsichert da wie unsere Protagonistin selbst. Dieses Mitfiebern hat richtig Spaß gemacht. Das Buch war also zu keinem Zeitpunkt wirklich vorhersehbar, wenn es auch doch von Beginn an schon Andeutungen gab.

Ich bin also beinahe komplett begeistert von diesem Buch, aber einen Punkt gab es, der mir dann doch leicht sauer aufgestoßen ist und das ist der Umgang mit Drogen, speziell Marihuana. Die jungen Protagonisten in diesem Buch konsumieren dieses nämlich nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, wie der querschnittsgelähmte Adrian dies tut, sondern auch einfach so aus Spaß. Das dies geschieht ist die eine Sache, dass dann aber keine Konsequenzen erfolgen oder zumindest anklingt, dass der Konsum nicht okay ist, das finde ich für ein Jugendbuch nicht in Ordnung. Vielleicht bin ich da auch spießig, aber meiner Meinung nach kann man diesen Punkt so nicht einfach stehen lassen. Das ist allerdings auch schon mein einziger Kritikpunkt wegen dem ich auch einen Punkt in meiner Wertung abziehe.

Fazit
Insgesamt konnte mich “Schattenzwilling” also sehr begeistern. Die Geschichte ist einfach klasse. Undurchsichtig und zum mitfiebern und miträtseln gut geeignet. Lediglich der eine Punkt ist mir sauer aufgestoßen und darüber kann ich leider nicht so einfach hinwegsehen, weswegen ein Punkt abgezogen wird. Das tut der Geschichte an sich aber keinen Abbruch, die bleibt gut und spannend!