Rezension

Und weiter geht es mit der opulenten Familiensaga

Gut Greifenau - Silberstreif - Hanna Caspian

Gut Greifenau - Silberstreif
von Hanna Caspian

Bewertet mit 5 Sternen

Ach, ist das schön, wieder eintauchen zu können in diese mehrbändige, grandios erzählte Familiensaga, die alles bereit hält, was der Lesehungrige begehrt, nämlich kurz gesagt Gefühle und Spannung, perfekt in Szene gesetzt in einer historischen Zeit.

 

In Band 5 geht es um die Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, von 1923 bis 1928, einer durchaus dramatischen Zeit, in der die Inflation ihren Höhepunkt erreichte mit all den existenzvernichtenden Ereignissen, die die Wirtschaftskrise mit sich brachte. Und man ahnt bereits die Anfänge der politischen Entwicklung, die nicht nur den Deutschen entsetzliches Elend mit sich bringen wird. Es geschieht viel mit den und rund um die Bewohner von Gut Greifenau, zuviel, um es hier zusammenfassend auf den Punkt zu bringen. Band 5 ist ebenso wie seine Vorgänger prall voll von Leben und Leiden und Freude in all seinen Facetten.

 

Hanna Caspian hat die großartige Gabe, so ausufernd detailreich und damit so intensiv zu erzählen, dass man als Leser völlig eintaucht in das Leben derer von Auwitz-Aarhayn. Ich hatte beim Lesen auch dieses fünften Bandes das Gefühl, mich wie in einer Unterwasserwelt völlig losgelöst von meinem realen Alltag in dem von der Autorin so meisterhaft gezeichneten Umfeld zu bewegen, mich mit all den kleinen und großen Dramen herumzuschlagen, mit denen die Protagonisten zu kämpfen hatten. Da die Autorin für ihre Romane sehr sorgfältig recherchiert, gewann ich einen intensiven Blick auf die politischen Entwicklungen und deren Auswirkungen, auf technische Neuerungen und besonders auf die persönlichen Weiterentwicklungen der Personen, deren Leben man als Leser schon von Band 1 verfolgen durfte. Band 5 hat ebenso wie die Vorgängerbände unbedingten Suchtfaktor!