Rezension

Unterhaltsamer und fesselnder Kampf gegen die Dämonen der Vergangenheit

Mitten im Sturm - Jessica Winter

Mitten im Sturm
von Jessica Winter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die unterhaltsame und fesselnde Geschichte einer jungen Frau, die aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit den Glauben an ihr persönliches Glück verloren hat.

Schon die Leseprobe hat mich begeistert und das Buch hat nicht nur gehalten, was sie versprochen hat, sondern sogar meine Erwartungen übertroffen. 

Zu Beginn hat die Geschichte eine gewisse Leichtigkeit und genau das hat mich anfangs begeistert. Als Grace und Eric sich im Baumarkt zum ersten Mal begegnen, war das so unterhaltsam und witzig, dass ich beim Lesen dauernd schmunzeln musste. 
Doch nach und nach werden die Probleme präsenter, und so wie sie das Leben von Grace bestimmen, ändert sich auch die Stimmung der Handlung, sie wird eindringlicher und ernsthafter. 

Es wird schnell klar, dass Grace etwas Dramatisches erlebt hat, dass sie immer noch verfolgt. Zusätzlich sorgt jemand mit quälender Regelmäßigkeit dafür, dass sie nicht zur Ruhe kommt. 
Sie lässt niemanden an sich heran, denn nichts hasst sie mehr als mitleidige Blicke und sie will vermeiden, dass noch jemand in den Fokus ihres Peinigers gerät. 

Eric hingegen hat nach seinem Einsatz in Syrien nicht nur mit den Dämonen des Krieges zu kämpfen, denn auch die Probleme in seiner Familie fordern viel Kraft. Durch seine Ausbildung merkt er schnell, dass Grace etwas verbirgt und mit Lügen versucht von sich abzulenken und Geschehnisse zu verharmlosen. Er weiß nicht was er von ihr halten soll, denn Ehrlichkeit ist für ihn sehr wichtig. Doch je mehr er hinter ihre Fassade schaut, desto mehr möchte er ihr helfen.

Durch die Erlebnisse in der Vergangenheit, die sie geprägt haben und noch immer ihr Leben bestimmen, erhält die Geschichte von Grace und Eric Vielschichtigkeit. Man bekommt nicht nur Spannung und humorvolle Unterhaltung, sondern auch Dramen und Menschlichkeit in vielerlei Facetten.
Dabei hat besonders Lilly, Erics kleine Schwester, mein Herz erobert und der liebevollen Umgang mit ihr zeichnet Eric aus und auch Grace hat einen ganz besonderen Draht zu ihr – von Prinzessin zu Prinzessin.

Immer wieder gab es beim Lesen einen Moment, bei dem ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte eigentlich hier gut enden könnte und ich habe mich dann gefragt, was jetzt wohl noch an Handlung kommen mag. Die Autorin hat dem Ganzen dann immer eine neue Richtung gegeben, etwas anderes in den Fokus gestellt, was ein wichtiger Teil von Graces Geschichte ist und was erzählt werden wollte.

Das Buch hat mich bestens unterhalten und ich werde gerne wieder zu einem Roman der Autorin greifen, wenn ich Lust auf eine schöne Geschichte mit etwas Tiefgang habe.

Fazit: Die unterhaltsame und fesselnde Geschichte einer jungen Frau, die aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit den Glauben an ihr persönliches Glück verloren hat.