Rezension

Verdammter Kim Ribbing und ein Reh

Signum -

Signum
von John Ajvide Lindqvist

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Kim hat Martin Rudbeck entführt, den Arzt, der ihn als Kind misshandelt hat. Er erhofft sich Antworten. Doch bevor er diese bekommt, geschieht etwas Unerwartetes und Kim, der alles immer perfekt plant, wird total aus der Bahn geworfen.

Meine Meinung:

Mit „Signum“, dem zweiten Teil seiner Mitsommer-Trilogie um Kim Ribbing und Julia Malmros, setzt John Ajvide Lindqvist direkt am ersten Teil an. Obwohl der letzte Teil einige Zeit her ist, war ich doch schnell im Geschehen und hatte alle Protagonisten wieder auf dem Schirm. Am Cover hat man direkt erkannt, um welche Serie es sich handelt und auch hier hat mir der Schreibstil wieder gut gefallen.

Wir haben es wieder hauptsächlich mit Kim zu tun, der eine ganz eigene Persönlichkeit ist und bei dem man – auch als Leser – nie weiß, woran man ist. Dann Julia, die ehemalige Polizistin und jetzt Autorin, die wir etwas näher kennenlernen. Außerdem Astrid, die 14jährige, die wohl von allen die erwachsenste Person ist. Sie hat mir hier außerordentlich gut gefallen. Auch schön fand ich, dass Jonny Munther, der Ex von Julia, ein neues Leben beginnen kann. Sein Team, vor allem Carmen, fand ich klasse. Von ihr und Christof würde ich gerne noch mehr lesen. Auch Irma, Julias Freundin und Kollegin, lernen wir näher kennen; ich mag sie irgendwie total gerne.

Den Fall um Martin Rudbeck finde ich wirklich gut. Wir wissen ja vom Klappentext, dass Kim ihn entführt hat. Aber nicht nur das, er hat ihn fast perfekt entführt. Wie hier ermittelt, verdächtigt, verfolgt und verwirrt wird, ist total spannend aufgebaut und dargestellt. Es passieren so viele unvorhergesehene Dinge und doch ist alles zugleich kontrolliert und zufällig. Es ist teils wirklich amüsant, wie hier jeder am kämpfen ist. Das hat mir total gut gefallen. Auch, wie die einzelnen Parts dadurch gezwungen wurden, einen Standpunkt zu finden und zu vertreten, der lebensverändernd sein kann, fand ich gut. Teilweise hatten wir grausig beschriebene Szenen, teilweise Szenen, die schrecklich aber zugleich amüsant waren. Das Buch war ein wahres Fest! Auch die Einblicke mit Astrid in die Szene der Aktivisten fand ich gut. Und besonders spannend war auch der Teil, in dem Irma und Julia zu den Wahren Schweden recherchiert haben. Auch hier gab es einige wirklich nervenaufreibende Szenen und ich bin mir sicher, dass dieses Thema im nächsten Teil noch intensiviert werden wird. Es ist wirklich interessant, wie sich laut dem Autor eine rechtsradikale Partei langsam über Comedy bis hin zur Parteigründung fast unbemerkt unter ein Volk mischen und populär werden kann. Kurzum: Das Buch war auf gruselige Weise zum Schmunzeln, wir hatten eine gleichbleibende Spannungskurve mit kleineren Peaks und es hat einfach Spaß gemacht, mit den Protagonisten dabei zu sein, zu ermitteln, zu vertuschen und ich bin schon so gespannt auf das Finale der Trilogie! Und vielleicht erfahren wir auch, wer hinter CES steckt???

Fazit:

Mit dem zweiten Teil seiner Mitsommer-Trilogie setzt John Ajvide Lindqvist direkt an seinem ersten Band an. In „Signum“ war ich sofort wieder drin im Geschehen rund um Kim, Julia, Astrid und die anderen. Es war spannend, es war amüsant, es war unvorhergesehen. Es war eine absolut gelungene Fortsetzung, die Lust auf das Ende der Trilogie macht, Lust auf noch mehr von den Protagonisten und ich hoffe sehr, dass wir in das Thema Wahre Schweden tiefer eintauchen und dass wir erfahren, wer hinter CES steckt!

5 Sterne von mir, ich fiebere dem Finale schon entgegen!