Rezension

Was bedeutet Familie?

Die Altruisten - Andrew Ridker

Die Altruisten
von Andrew Ridker

„Die Familie Alter wurde von Feuer geplagt“. Autor Andrew Ridker zieht uns ohne große Umstände gleich zu Beginn seines Buches mitten hinein in die Ereignisse, die das Leben von Francine, Arthur, Maggie und Ethan bestimmen. Mit Feuer als unheilvollen Vorzeichen beginnt sein Roman, mit einem die Familie versöhnenden „reinigenden“ Feuer endet er aber auch. Der Hauptteil beschäftigt sich intensiv mit den (sehr verschiedenartigen) Lebensgeschichten und -erfahrungen  der einzelnen Familienmitglieder, die nach dem Tod von Mutter Francine ihre eigenen, getrennten Wege gehen. Erst zwei Jahre später bemüht sich Vater Arthur um ein Treffen mit seinen erwachsenen Kindern, zu denen er seit Francines Beerdigung keinen Kontakt mehr hatte. Allerdings hat sein Ansinnen weniger familiäre sondern eher pekuniäre Gründe; denn er ist auf das Erbe von Maggie und Ethan angewiesen, um das gemeinsame Haus weiterhin finanzieren zu können. Welche Wirkung wird dieses Treffen auf die drei Alters ausüben?

Sehr bildhaft und nicht ohne Humor beschreibt der Autor die unterschiedlichen Charaktere und Lebensweisen der Protagonisten, deren einziger gemeinsamer Nenner die (inzwischen verstorbene) Mutter Francine gewesen zu sein scheint. Ridker bedient sich verschiedener Zeitebenen, in denen er neben dem gegenwärtigen Leben seiner „Helden“ Episoden aus der Biografie der einzelnen Charaktere in Rückblenden erstehen lässt, und es dem Leser so ermöglicht, sich ein detaillierteres Bild von den Personen und ihren Verhaltensweisen zu machen. Sein unterhaltsamer, sehr angenehmer Schreibstil, unterlegt mit leichter Ironie, macht das Lesen zu einem Genuss.

Ob die Familie es schafft, wieder zueinander zu finden? Der Schluss des Romans klingt jedenfalls hoffnungsvoll…