Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Wenn das Kartenhaus aus Lügen einstürzt...

Bittere Lügen - Karen Perry

Bittere Lügen
von Karen Perry

Inhalt:

Harry und Robin sind Künstler und verlieren ihren 3-jähriben Sohn Dillon bei einem Erdbeben in Tanger. Harry ließ den schlafenden Jungen kurz allein in der Wohnung, als es zu dem Erdbeben kam. Selbstvorwürfe zerfressen ihn und das Leben der Beiden verändert sich von Grund auf.

Die Beiden schaffen es, jeder auf seine Weise, mit dem tragischen Ereignis zu leben. Mehr Recht als schlecht. Denn eigentlich steht es all die Jahre zwischen ihnen.

Robin macht Harry zwar keine konkreten Vorwürfe, doch hat er immer das Gefühl das sie ihm Schuldzuweisungen macht, diese aber nicht ausspricht. Während Harry weiterhin malt und auch alte Freundschaften aufrechterhält, hat Robin sich beruflich verändert. Harry ist es immer mehr anzumerken, dass er über den Verlust des kleinen Sohnes nicht hinwegkommt. Des Öfteren bergab er sich zur Polizei, hat Aufenthalte in Einrichtungen hinter sich gebracht und such immer öfter Halt im Alkohol. Er will das scheinbar offensichtliche nicht wahrhaben. Er gibt sogar eine Vermisstenanzeige auf, denn die Leiche seines Sohnes wurde in den Trümmern nie gefunden.

5 Jahre später meint Harry Dillon bei einer Demonstration mit einer anderen Frau zu sehen. Er hält an dem Gedanken fest das sein Sohn noch lebt und versucht alles um es zu beweisen...Dies führt fast zum zerbrechen seiner Ehe, viele halten ihn für verrückt und er droht zu verzweifeln. Es kommen immer mehr Geheimnisse ans Licht, die wohl besser verborgen geblieben wären.

Das Buch wird abwechselnd, Kapitelweise, aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Es ist ein Psychodrama bei dem immer neue Entwicklungsstränge hinzukommen. Man fühlt permanent mit den Protagonisten. Man bangt und hofft mit den Beiden und das Ende ist überraschend.

 

Fazit:

Ein gut geschriebenes, unterhaltsames Buch. Die Spannung bleibt vom Anfang bis zum Ende. Man kann einfach nicht anders als mit den Beiden mitzufühlen. Besonders gut gefallen haben mir die Zeitsprünge und die Erzählungen aus den unterschiedlichen Sichtweise der Protagonisten. Die Hartnäckigkeit der Charaktere und das ganze Umfeld. Man konnte den Staub fast schon selbst schmecken. Das Ende hätte ich mir gern anders gewünscht, man hatte die ganze Zeit etwas geahnt und dann kam es doch anders.

Spannend, emotional, einfühlsam.