Rezension

Wie beendet man eine Lebenslüge?

Helle Tage, helle Nächte - Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte
von Hiltrud Baier

Hilturd Baier beschäftigt sich in ihrem Debütroman "Helle Tage, helle Nächte" genau mit dieser Frage: Wie beendet man eine Lebenslüge? Protagonistin Anna, durch schwere Krankheit gezeichnet, steht genau vor dieser Entscheidung und wählt einen Brief, in dem alles aufklären möchte. Als Botin fungiert ihre Nichte Frederike, die selber von der Lüge ihrer Tante betroffen ist, ohne dies jedoch zu wissen. Also macht sich die junge Frau nichts ahnend mit ihrem roten Bully auf den Weg nach Lappland, um Annas Wunsch zu entsprechen und muss dort erfahren, um wie viel verwobener die Angelegenheit ist und in wie weit sie selber involviert ist.
Der Gegenwartsroman erzählt eindrücklich die Gefühlwelt der beiden Frauen, bezieht aber auch immer die Familiengeschichte mit ein. Will heißen, neben Anna und Frederike lernen wir noch Annas Zwillingsschwester Marie und deren Mutter kennen, sowie Petter, ebenfalls Betroffener von Annas Lügen.
Hilturd Baier ist es sehr gut gelungen, den Leser mit auf die Reise in den hohen Norden zu nehmen. Wortwörtlich lässt sie die Landschaft Lapplands vor unserem inneren Auge entstehen und uns die Protagonisten kennenlernen. Es gelingt ihr, die Spannungskurve durch den gesamten Text hindurch aufrecht zu erhalten und auch wenn das Ende vorhersehbar ist, so ist die Hinführung doch sehr einfallsreich und unterhaltsam.
Dieses Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung, denn es ist genau die richtige Lektüre für lange Sommerabende!