Rezension

Wie wächst man über seine Hürden hinaus?

Alles, was ich sehe - Marci Lyn Curtis

Alles, was ich sehe
von Marci Lyn Curtis

Bewertet mit 5 Sternen

In „Alles was ich sehe“ von Marci Lyn Curtis geht es um Maggie, die vor einem halben Jahr durch eine Krankheit erblindet ist. Das hat natürlich ihr gesamtes Leben durcheinander gebracht, ihre Familie verändert & ihr einiges genommen, dass sie sehr liebte wie z.B. das Fußball spielen. Dementsprechend tut sie alles, um gegen ihr Schicksal anzukämpfen & es so gut es geht zu verdrängen. Als sie dann Ben, einen 10 jährigen Jungen, trifft & schlagartig etwas sehen kann, versucht sie ihre neugewonnenes Sehvermögen so viel auszukosten wie es geht. Nur dumm, dass sie bloß in Bens Nähe etwas sehen kann. Doch was steckt dahinter? Kehrt ihr Sehvermögen zurück? Und wieso kann Bens großer Bruder, der Leadsänger ihrer Lieblingsband, sie so gar nicht leiden?

 

Der Schreibstil ist leicht & schnell lesbar. Die Geschichte wird aus Maggies Sicht erzählt.

Die Charaktere waren alle auf ihre eigene Art besonders. Maggie ist keine typische Protagonistin. Sie wirkte auf den ersten Blick unfreundlich, abweisend & hat ein großes Schandmaul. Jedoch hat sie sich zum Glück sehr gut weiter entwickelt. Auf jeden Fall ist sie eine interessante Persönlichkeit. Etwas frech & sarkastisch, aber immer authentisch.

Ben flucht auch gerne mal, ist aber trotzdem total knuffig. Oft wirkt er aber auch sehr reif für sein alter. Manchmal sagte er etwas dermaßen intelligentes & tiefsinniges, dass es mich sehr überrascht hat. Ein Vorbild ist er alle mal, was seinen Umgang mit Menschen & seiner Einschränkung betrifft.

Auch Bens großen Bruder muss man einfach gern haben. Er wirkt sehr sympathisch & liebevoll.

Der Plot ist relativ geradlinig, aber nimmt einen immer mit. Besonders die Berg- & Talfahrt, was die Emotionen angeht, war einnehmend. Von witzigen, über ernsten, bis zu traurigen Szenen war alles dabei. Auch die Message am Ende hat mir sehr gut gefallen. Beziehungsweise waren da sogar mehrere Botschaften verpackt, was ich sehr schön fand. Obwohl es sehr oft um Maggies Blindheit ging, hatte man nie so richtig das Gefühl, dass ihr Leben nur darauf beschränkt ist. Auch beim Lesen schien nichts zu fehlen oder anders abzulaufen, nur weil sie blind ist & nicht jede Umgebung genau beschreiben konnte. Es schien immer zum Charakter & der Geschichte zu passen.

 

Fazit: Ich kann diese lebensbejahende & inspirierende Geschichte einfach nur empfehlen. Wer eine emotionale Handlung, besondere Charaktere & eine wichtige Botschaft sucht, ist hier an der richtigen Adresse.