Rezension

Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann - Jay Asher, Carolyn Mackler

Wir beide, irgendwann
von Jay Asher Carolyn Mackler

Inhalt

Als Emma ihren ersten Computer in ihr Zimmer stellt und die AOL-CD einlegt, ahnt sie noch nicht, dass das ihre Zukunft entscheidend verändern wird. Denn als sie ihren Email-Account erstellt hat und sich das erste Mal einloggt, erscheint auf ihrem Bildschirm die Seite Facebook. Eine Website, auf der sie sich selbst in 15 Jahren sieht, als 31-jährige unglücklich verheiratete Frau. Zuerst hält sie das alles für einen Scherz, doch dann sieht sie die Fotos und ist überzeugt: diese Seite kommt aus der Zukunft!

Ihr Nachbar Josh zweifelt zunächst an der Glaubhaftigkeit der Seite, doch als er sieht, dass er später mit dem heißesten Mädchen aus der ganzen Schule verheiratet sein und vier Kinder haben wird, ist er bereit, das Spiel mitzuspielen.
Jeden Tag treffen die beiden sich und finden heraus, wie kleinste Ereignisse ihre Zukunft entscheidend verändern können. Emma beginnt, mit diesem Wissen zu spielen und manipuliert ihre Zukunft so lange, bis sie das Gefühl hat, nicht mehr unglücklich zu sein. Bis sie zu weit geht und den Menschen verlieren zu droht, der ihr am meisten bedeutet…

Meine Meinung

Wundervoll gestaltete Figuren, ein nervenzerreibender Plot und ein fesselnder Sprachstil: all dies hatte „Tote Mädchen lügen nicht“. Und all dies hat „Wir beide, irgendwann“ nicht. Es ist, als hätte eine ganz andere Person die Geschichte geschrieben. Da ist nichts mehr von der Kunst, den Leser an die Seiten zu fesseln, von der Sprachgewalt und den liebevoll inszenierten Charakteren. In „Wir beide, irgendwann“ gibt es nur noch eine nette Idee, mit nichts dahinter.
Die Figuren Emma und Josh sind langweilig und viel zu einseitig. Eigentlich ist von vorneherein klar, was sie wann tun werden, wer mit wem zusammen kommt und wie das ganze ausgehen wird. Sie glauben viel zu schnell, dass Facebook ihnen einen Blick in die Zukunft gewährt und kennen sich viel zu schnell mit den Programmen aus. Auch die anderen Figuren sind nur Platzhalter ohne eine richtige Geschichte, keine Figur ist wirklich greifbar.

Der Plot ist, kurz gesagt, vorhersehbar. Es gibt keine Spannung, keine Überraschung, keine unerwartete Wendung. Alles verläuft so, wie man es sich von Anfang an gedacht hat und auch das Ende kann man schon nach wenigen Seiten vorhersagen. Von einem Jay Asher hätte ich viel mehr erwartet und hoffe, dass „Wir beide, irgendwann“ nur ein Ausrutscher war. Und nicht, dass „Tote Mädchen lügen nicht“ sein einziger Glücksgriff bleiben wird.
Fazit: absolut enttäuschend, knapp 400 Seiten pure Langeweile

½ von 5 Punkten
Cover 0 Punkte, Sprache 0 Punkte, Figuren 0 Punkte, Plot 0 Punkte, Idee ½ Punkt
 
~*~ cbt ~*~ 394 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-570-16151-7 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 17,99€ ~*~