Rezension

Wortgewaltig, aber SO verwirrend

A wie B und C - Alexandra Kleeman

A wie B und C
von Alexandra Kleeman

Bewertet mit 2 Sternen

A ist eine attraktive junge Frau. B ist ihre Mitbewohnerin, die um jeden Preis so aussehen möchte wie A. C ist As Freund und schaut mit ihr am liebsten Haifisch-Dokumentationen oder Pornos. Als A eines Tages verschwindet, ahnen B und C nicht, dass sie sie womöglich nie wiedersehen werden. A wie B und C erzählt mit scharfem Blick und hintergründigem Humor von unserer Obsession, perfekt zu sein: wie Realityshows, Werbung und abstruse Trends uns in Beschlag nehmen und zu Leibeigenen unserer Körper machen.

Meine Meinung: 
Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich das Buch erst verstanden habe, als ich einige Rezensionen und Meinungen im Internet zu der Geschichte gelesen habe. Erst da wurde mir klar, was durch die Personen A, B und C eigentlich ausgesagt werden soll und auch erst dann ist mir der Sinn der Geschichte klar geworden. Ich selbst wäre aber nie darauf gekommen. 

Was ich wohl selbst gemerkt habe, ist, dass die Geschichte sehr wortgewaltig ist. Einige Szenen sind extrem eindringlich und bringen sehr viel Wahrheit mit sich. Hier mal zwei Zitate, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind: 
 

  • Es gibt eine Art Druck, den dein eigenes Leben dir aufzwingt, und du tust Dinge, die du einfach nur machst, um dich wie du selbst zu verhalten. Wir beide hatten uns so daran gewöhnt, dass ich die Stärkere, die Vernünftigere und in der Lage war, nachzugeben, dass ich automatisch nachgab und dass mich die Vorstellung meiner eigenen Stärke zur Schwächeren machte.

 

  • Einsamkeit war, der einzige Mensch zu sein, der wusste, wie ich mich fühlte, und nicht im Kopf eines anderen gespeichert zu sein, der dich ab und zu daran erinnern konnte, wer du warst.

Wie gesagt, war der Rest der Geschichte für mich aber wirklich völlig verwirrend und abstrus. Mir persönlich ist allerdings die Kritik an der heutigen Gesellschaft und am Konsum und den Medien sehr deutlich geworden. Alles andere wird allerdings sehr unterschwellig übermittelt. Wie ich bereits sagte, wäre ich da selbst nicht hinter die Bedeutung gestiegen. Sowas kann ich dann auch einfach zu wenig.

Ich kann leider nur sehr gütige 2 Sterne vergeben, was insbesondere daran liegt, dass die Bedeutung halt - zumindest mir - erst klar wurde, als ich mehr über das Buch recherchiert habe. Wenn man weiß, was die Autorin hier bezweckt, dann ist das wirklich gut durchdacht und absolut cool gemacht. Aber es ist halt extrem schwer selbst darauf zu kommen. Aber vielleicht geht das auch nur mir so. 

Fazit: 
Eine sehr wortgewaltige, aber auch verwirrende Story. Den Sinn der Geschichte habe ich nur verstanden, weil ich im Nachhinein andere Rezis und Meinungen gelesen habe. Ansonsten wäre mir die Bedeutung absolut fern geblieben. Da die Idee sehr gut ist, aber die Umsetzung zu verwirrend, kann ich nur gütige 2 Sterne vergeben.