Rezension

Zu viele Themen

Der Tintenfischer -

Der Tintenfischer
von Wolfgang Schorlau

Bewertet mit 3.5 Sternen

Commissario Morello und seine Kollegin Anna werden Zeuge, als ein nigerianischer Flüchtling in den Canale Grande springt. Anna gelingt es, ihn zu retten. Sie bekommen heraus, daß die Freundin des Mannes in Sizilien von der nigerianischen Mafia zur Prostitution gezwungen wird. Morello und Anna machen sich mit einem Segelboot auf den Weg nach Sizilien, nehmen unterwegs noch schiffbrüchige Flüchtlinge auf. Als sie in Sizilien anlegen, erwarten sie statt der angeforderten Krankenwagen die Verhaftung von Morello.

"Der Tintenfischer" ist bereits Band 2 der Reihe um Morello aus der Feder von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo. Beide Bände sind durchaus einzeln lesbar. Zum besseren Verständnis gibt es am Anfang des Buches ein sehr hilfreiches Personenverzeichnis. Ebenso hilfreich ist das Glossar italienischer Begriffe am Ende des Buches, ohne das ich öfters aufgeschmissen gewesen wäre. Wer mag, kann dann auch die Rezepte am Buchende nachkochen. Soviel zu den Extras des Buches, welches leicht und locker geschrieben ist und trotz der Thematik auch über etwas Humor verfügt. Das Buch ist nicht durchweg spannend, sondern lebt durch ein beständiges auf und ab des Spannungsbogens. Mal hält man die Luft an, im nächsten Moment kommt alles eher beschaulich daher. Man benötigt auch etwas Geduld, bis überhaupt Spannung entsteht. Das Autorenduo bedient hier sehr viele Themen. Es geht um Corona, Flüchtlinge, Mafia, Korruption, Menschenhandel. Meiner Meinung nach wurde hier zu viel ins Buch gepackt, zumal ich manche Themen einfach nicht in einem Buch lesen mag, da man ihnen im realen Leben schon nicht entkommt. Die Charaktere Morello und Anna sind hingegen absolut sympathisch und ihre Entwicklung ist beeindruckend zu verfolgen. Das Ende ist übrigens ziemlich gemein und läßt auf den dritten Band warten.