Rezension

Zwanzig Zeilen?

Zwanzig Zeilen Liebe
von Rowan Coleman

Bewertet mit 3 Sternen

Nachdem ich von Rowan Colemans Roman "Einfach unvergesslich" richtig begeistert war, wollte ich auch an dieser Leserunde unbedingt teilnehmen.

Das Cover erinnert optisch sehr stark an "Einfach unvergesslich" - sehr schön finde ich die Darstellung des Briefes und des Poststempels, die Wolken könnte man von mir aus auch gerne weglassen. ;-)

Das Buch besteht aus mehreren Handlungssträngen: 

Es handelt von der an Mukoviszidose erkrankten Hope und deren besten Freund Ben, der Krankenschwester Stella und deren Mann Vincent, der als Soldat in Afghanistan ein Bein verloren hat, sowie Hugh, der anfangs so gar nicht in die Geschichte passen will.

Die einzelnen Handlungsstränge verbinden sich nach und nach mehr oder weniger zu einer großen Geschichte - die Liebe spielt die tragende Rolle in diesem Buch.

Leider muss ich sagen, dass ich mit vielen der Protagonisten nicht richtig warm geworden bin - trotz der vielen Gefühle, die in dem Buch geschildert werden, fehlt mir irgendwie die Tiefe. Einzig Hugh und seine Katze Jack wachsen mir ans Herz - woran genau das liegt kann ich gar nicht so richtig festmachen. 

Zwischen den Kapiteln ist oftmals ein Brief abgedruckt - es handelt sich dabei meist um Abschiedsbriefe, die Sterbenskranke Menschen ihren Angehörigen, Freunden, Nachbarn etc. hinterlassen haben und die die Krankenschwester Stella für sie niedergeschrieben hat.

Das Buch wird als hochemotionales Werk angepriesen - was leider bei mir nicht richtig ankommt. Die Briefe haben leider sehr selten mit der Geschichte zu tun, so dass sie völlig zusammenhanglos zwischen den einzelnen Kapiteln stehen. Sicher, einige lassen den Leser schmunzeln, andere (leider recht wenige) wiederum lassen ein Tränchen im Augenwinkel erscheinen, aber richtige Highlights gibt es nur sehr wenige.

Sehr schade finde ich auch in diesem Fall, dass der deutsche Titel so massiv vom englischen Titel "We are all made of stars" abweicht - vor allem deshalb, weil keiner der Briefe wirklich zwanzig Zeilen umfasst.

Die Geschichte war zwar nett zu lesen, aber alles in allem bin ich von dem Buch, vor allem im Vergleich zu dessen Vorgänger, etwas enttäuscht - ich habe deutlich mehr - und damit wohl zuviel - erwartet.