Rezension

Worte bleiben

Zwanzig Zeilen Liebe
von Rowan Coleman

Bewertet mit 5 Sternen

" Zwanzig Zeilen Liebe " ist das zweite Buch der Schriftstellerin Rowan Coleman und ich finde mit diesem Buch hat sie ihr erstes noch übertroffen. Mit viel Empathie erzählt sie eine Geschichte von Liebe und Abschied, aber auch von Hoffnung und Neuanfang und dies in einer so schönen und bildhaften Sprache, dass ich dieses Buch mit einem Lächeln geschlossen habe trotz des teilweise traurigen Themas.

Erzählt werden einige Sequenzen aus dem Leben verschiedener Menschen. Da ist zum Einen die Hospizschwester Stella, die für ihre Patienten Briefe schreibt mit den letzten Wünschen für ihre Angehörigen, die den Brief nach dem Tod der Patienten erhalten. Sie lebt mit ihrem Mann Vincent, der im Afghanistankrieg ein Bein verloren hat und unter schwere Albträumen leidet zusammen und merkt doch jeden Tag , dass sie sich immer mehr voneinander entfernen und da ist Hope, ein junges Mädchen, das an Mukoviszidose leidet und vor lauter Angst und Überbehütet sein vergisst, wie schön das Leben eigentlich ist und das ist Hugh, ein stiller, einsamer Historiker, der sich in seinem Museum und hinter seiner Arbeit versteckt und eine traurige Vergangenheit hat.

Alle diese Menschen sind Teil des Romans, die mich sehr berührt hat und mich sicher noch lange beschäftigen wird.
Dass diese Geschichte zu großen Teilen in einem Hospiz spielt, lässt vermuten, dass Traurigkeit die vorherrschende Stimmung in diesem Buch ist, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Sicherlich sterben auch Menschen in dieser Geschichte, doch sie sterben zum großen Teil mit dem Gefühl der Zufriedenheit, dass sie noch eine wichtige Sache erledigt haben und zwar " Zwanzig Zeilen Liebe " an ihre Liebsten geschrieben zu haben. Aber auch Humor spielt eine große Rolle in diesem Buch. Nicht nur die Briefe, die immer wieder zwischen den einzelnen Geschichten der drei Hauptpersonen abgebildet sind geben Anlass zum Schmunzeln und Lachen, sondern auch die Geschichten selbst halten einiges an Humor bereit.

Dieses Buch ist ein Buch, das man gelesen haben sollte, nicht nur weil es ein Erlebnis ist solch ein wunderschönes Buch zu lesen, sondern auch um festzustellen, dass an einem Ort, der eigentlich Traurigkeit ausstrahlen sollte, auch viel Hoffnung ist und dass es Menschen gibt, die auf eine unnachahmlich empathische Weise den Menschen in einem Hospiz ihre letzten Tagen verschönen.

Mein uneingeschränkter Respekt gilt diesen Menschen.
Kommentar Kommentar | Kommentar als Link