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„Mach endlich die Reise nach Jamaika, auf den Spuren deines verschwundenen Bruders.“ (S. 10/11) ist die letzte Botschaft von Martins gerade verstorbenem Freund. Christian ist vor 20 Jahren dort hingeflogen um zu lernen, wie man den besten Rum brennt, aber nach kurzer Zeit verschwunden. Inzwischen ist Martin 72 und er weiß, wenn er jetzt nicht mit der Suche beginnt, macht er es nie mehr.
Ein Fabrikmädchen mit großen Träumen, eine hysterische Gräfin, die sich gern vor aller Augen entblößt, ein Hofmarschall, der hochhinaus will, und der Schwager des Kaisers, der seine Traumfrau nicht heiraten darf, treffen 1895 in Berlin aufeinander und werden in einen Skandal verwickelt, der ihrer aller Leben verändert.
… nennt Nora die Sonntage, die sie heimlich mit dem amerikanischen GI William Bowman verbringt. Auf dem Silvesterball 47 in der Villa der amerikanischen Besatzer hat er sich mit den Worten „Darf ich die schönste Frau im Raum zum Tanzen auffordern?“ (S. 17) in ihr Herz geschlichen.
1883 wird die Brooklyn Bridge nach 13 Jahren Bauzeit endlich eröffnet, doch ohne Emily, die Frau des Chefingenieurs Washington Augustus Roebling, wäre sie vielleicht nicht so schnell fertig geworden.
Bedrohlich und düster thront der Bass Rock im Meer über North Berwick vor Küste Schottlands und genau so scheint auch das Leben der Frauen im Ort.
„Mir ist Abschied nehmen schon immer schwergefallen.“ (S. 289)
Louise ist Journalistin für ein drittklassiges Frauenmagazin, lebt in einer WG, deren andere Bewohner sie kaum kennt, hat zwei Katzen und einen Haufen Schulden, die ihr Ex in ihrem Namen gemacht hat. Außerdem versorgt sie ihren alten einsamen Nachbarn Archie Wyndham seit seinem Herzinfarkt täglich mit selbstgekochter Suppe, die er sich beharrlich weigert zu essen.
Wie hinter Glas
Wenn man als junge Frau in den 1920ern aus der Provinz nach Berlin kam, träumte man normalerweise von einer Karriere beim Film oder wenigstens Varieté, zur Not würde es auch ein gutsituierter Ehemann tun. Doch Gretchen war schon immer anders, unscheinbar, mit Interesse für Latein und das Altertum. Sie hatte vom Geschichtsstudium geträumt, stattdessen ist sie Tippfräulein geworden.
Paolo ist eigentlich informeller Mitarbeiter für Fallanalyse und Tathergangs-rekonstruktion bei der Münchner Polizei. Doch als ein echter Corregio auftaucht, der als NS-Raub- bzw. Beutekunst gelistet ist, wird Paolo von seiner Vorgesetzten Julia beauftragt, das Gemälde nach Parma zu begleiten. Schließlich war er als Kind dort oft im Urlaub und spricht etwas Italienisch.
Ausgehend vom Titel und der Überschrift des Klappentextes hatte ich (relativ zeitnah) einen Mord erwartet. Doch alles beginnt damit, dass das Ehepaar Sam(antha) und Kel aus Afrika, wo sie als Pflegekräfte für „Ärzte ohne Grenzen“ gearbeitet haben, in die englische Kleinstadt Lockwood zieht.
„Fanny liebte ihre Arbeit, aber das Geräusch, wenn die Schere knackende Knorpel durchtrennte, verursachte selbst ihr bisweilen ein flaues Gefühl im Magen.“ (S. 9)
Auch Mirellas zweites Abenteuer hat mich von der ersten Zeile an verzaubert. Das Buch ist wieder total süß und Mirella erlebt gleich zu Beginn ein aufregendes Abenteuer. Ich finde es toll, dass sie in ihrem Alter schon so mutig, aber auch tierlieb und hilfsbereit ist.
Wien 1893: „Ein Mozart summender Totengräber, der mit Leichen spricht. Mir bleibt auch nichts erspart.“ (S. 64) Inspektor Leopold von Herzfeldt stammt aus Graz und ist neu bei der Wiener Polizei. Schon vor seinem Dienstantritt stolpert er in die Ermittlungen zum bestialischen Mord an einem Dienstmädchen, die er mit den neuesten technischen Möglichkeiten wie z.B.
Bei ihren letzten Ermittlungen hatte Mitzi Kasimir kennenglernt, der bei einem versuchten Enkeltrick überführt und verurteilt wurde. Inzwischen ist er geläutert und geht geregelten Aushilfstätigkeiten nach, immer in der Hoffnung auf eine Festanstellung. Mitzi mag den etwas Jüngeren und hält losen Kontakt zu ihm, man schreibt sich Postkarten.
Kommissar Jennerwein hat mit seinem Team in Rekordzeit den Mord an dem Industriellen Drittenbass gelöst und es ist nicht ungewöhnlich, dass er sich mitten in der Abschlussbesprechung kurz draußen die Beine vertreten will, um besser nachdenken zu können. Doch diesmal kommt er nicht zurück und ist auch telefonisch nicht erreichbar. Auch nicht am nächsten Tag. Die Unruhe in seinem Team steigt.
Joyce ist noch relativ neu in der Luxus-Seniorenresidenz Coopers Chase und fühlt sich ein bisschen fremd. Die ehemalige Krankenschwester hätte sich das Heim nie leisten können, aber ihre Tochter zahlt für sie.
„Wie zum Henker lässt man sich auf eine Beziehung ein, wenn man sich nicht traut, sich zu verlieben?“ (S. 216)
„Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und verloren.“ (S. 257)
„Sie trinken viel zu viel und sind leichtsinnig. Sie sind reich und jung und halten sich für unverwundbar.“ (S. 305)