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Florian Illies hat schon einige Male über den Dichter Gottfried Benn geschrieben und diesmal sogar ein eigenes Buch, das von Volker Weidermann herausgegeben wurde.
Die Schriftstellerin Theresia Enzensberger ist die Tochter des berühmten Hans Magnus Enzensberger, aber natürlich schreibt sie ganz anders.
Auf See ist ihr zweiter Roman und behandelt trotz einer dystopischen Ausgangssituation offenbar einige gesellschaftsrelevante Elemente.
Ich bin immer auf der Suche nach neuen Büchern aus dem asiatischen Raum. Der 1902 geborenen Japaner Seishi Yokomizo, von dem ich vorher noch nicht gehört hatte, gehört aber eher zu den Klassikern der Kriminalliteratur. Die Handlung spielt sich 1937 ab.
Das Cover ist zwar bluttriefend, aber ansonsten ist das Buch eher Cozy.
Die gefällig erzählte Novelle lebt von der Protagonistin Carmen, die eine Lesung mit dem Schriftsteller Ilja Leonard Pfeijffer organisiert, der momentan En Vouge ist.
Die Begegnung mit ihm wird für sie zum Wendepunkt.
Die Novelle scheint ein Nebenprodukt des Romans Das schönste Mädchen von Genua zu sein.
Das Buch hat einen provokanten Titel und noch mehr der Untertitel, aber man sollte den Inhalt dennoch ernst nehmen, denn Ananada Klaar zeigt deutlich die Gefühlslage junger Leute.
Das Haus über dem Fjord ist ein eher unspektakuläres Buch. Keineswegs sollte man hier einen Krimi erwarten, dafür hat Kristin Valla literarische Qualitäten und die Spurensuche der Protagonisin Elin hat mehr einen journalistischen Ansatz.
Anna Maria Stadlers Debütroman Maremma ist bei Jung und Jung erschienen und auf der Shortlist Debüt vertreten.
Es geht um eine Gruppe von Freunden auf einem Campingplatz in Maremma in Italien. Dieses Sumpfgebiet prägt das Buch.
Die Erzählerin ist eine Beobachterin und hat einen genauen Blick, auf die Umgebung wie auf die anderen Menschen.
Die Meeresbiologin Luise ist Wissenschaftlerin durch und durch. Das nimmt den Raum in ihrem Leben ein und lässt wenig anderes übrig. Das wichtigste überhaupt ist ihr das Forschungsobjekt, die Meerwalnuss, eine Qualle.
Der Roman ist anfangs so gemacht, dass man tief in Luises Welt eintaucht.
Unter den für dieses Jahr nominierten Titel des Österreichischen Buchpreis ist dies ein Lichtgewicht.
Aber das ist kein Vorwurf, im Gegenteil, der intelligent gemachte Roman liest sich wunderbar leicht.
Es geht um die Beziehung eines Paares, Mathias und Klaudia, dessen Verlauf man detailliert mit verfolgt.
Meine Erwartung war, hier einen neuen spanischen Autor zu entdecken, doch der kurze, originelle Roman ist schon von 1981 und der 2010 gestorbene Autor gilt als bedeutend.
Ein wenig merkt man dem Buch sein Alter an, aber das macht nichts. Es ist mit langen Sätzen stilistisch ungewöhnlich und handelt im ländlichen Bereich in Spanien. Im Blickpunkt sind ein paar skurrile Figuren.
Dagegen die Elefanten ist ein Roman mit einem Porträt eines Mannes: Herr Harald
Er ist nicht mehr ganz jung, arbeitet in der Garderobe einer Oper und ruht ziemlich in sich. Er ist ein Beobachter. Er braucht für sich aber auch klare Strukturen und Regeln.
People Person ist ein interessanter Roman über eine ungewöhnliche Familie. Ein Mann, Cyrill, hat 5 Kinder von 4 verschiedenen Frauen: Es sind Nikisha, Danny, Dimple, Elizabteh und Prynce.
Ich mag eigentlich alle, nur bei Cyrill habe ich Vorbehalte. Er ist ein zu lockerer Vogel!
Bei Bullauge spielt zwar ein Polizist die Hauptrolle, aber es ist kein Krimi. Der Protagonist Kay Oleander wurde auf einer Demonstration durch einen Flaschenwurf verletzt und verlor ein Auge. Das nimmt ihn mehr mit, als er nach Außen zeigt. Friedrich Ani hat schon oft psychologische Momente herausgearbeitet, bei denen die Protagonisten dennoch ihren Stoizismus bewahrten. So auch hier.
Der Roman lebt von der krassen Hauptfigur, die auch gänzlich die Perspektive einnimmt. Die Österreichische Kuratorin Regina ist meistens zynisch und rabiat, Das kann manchmal amüsant sein, obwohl ich ihr im wahren Leben nicht gerne begegnen würde. Es gibt aber auch verzweifelte Momente mit Selbstmordphantasien. Doch Reginas provokantes Auftreten dominiert.
Denkt man an Gastarbeiter in den siebziger Jahren in Deutschland, denkr man meistens an Männer. Aber es gab auch Frauen.
Nour kam 1972 aus Istanbul in die Oberpfalz. Dort arbeitet sie in einer Fabrik. Später geht sie nach Berlin und wird einen Deutschen heiraten. Ihre Geschichte wird in zeitlicher Distanz von ihrer Tochter erzählt.
Luftpolster ist ein beeindruckender Debütroman, da die Autorin ein schwieriges Thema sensibel behandelt.
Die Protagonistin des Romans hat 2 Schwester, die eine und die andere, wie sie sagt. Als die eine einen Selbstmordversuch unternimmt und in einer psychiatrischen Klinik landet, merkt auch die Erzählerin, dass sie Probleme hat. In Rückblenden erfährt man z.B. von ihrer Bulimie.
Blutrodeo ist ein unterhaltsamer Kriminalroman vor reizvoller Kulisse in Kanada.
Das Buch lebt von den 2 Protagonisten, der Polizistin Sam Stern und den Profiler Ted Garner. Zwischen ihnen ist von Beginn eine Spannung, die sich in ironischen Wortgefechten löst. Ted Garner ist eine Figur mit Ausstrahlung.
Thomas Melle, der zuletzt durch ein Buch über die Beastie Boys aufgefallen war, hat mit Ein leichtes Leben wieder einen mächtigen Roman vorgelegt.
Edouard Louis schreibt immer autofiktional. Sein Leben ist sein Thema.
Eddy will ein anderer werden, um dem bisherigen Leben zu entkommen.
Es ist die Flucht vor der Armut und der Scham, die ihn in seiner Kindheit und Jugend in einem nordfranzösischen Dorf prägten.