Alle Rezensionen von Federfee

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
von Walter Moers

Grandiose Bildwelt, schlechte Druck- und Bindequalität

"Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" trifft hier exakt zu, denn die Umsetzung des Romans 'Die Stadt der träumenden Bücher' ist perfekt gelungen (wenn man von der Druckqualität mal absieht – dazu später mehr). Schon der Roman weist phantasievolle Schwarz-Weiß-Grafiken auf, die aber von der farbigen Umsetzung weit in den Schatten gestellt werden.

Auf Ehre und Gewissen - Elizabeth George

Auf Ehre und Gewissen
von Elizabeth George

Mord im Internat – spannende Ermittlungen, problematisches Privatleben

Die klassische Situation: Schüler im Internat, ihre Probleme, Mobbing, Grausamkeiten. Das alles ist Inspector Linley nicht unbekannt, denn er war selber in Eton. Doch hier geht es um Mord. Und ausgerechnet ein früherer Mitschüler von Linley ist einer der Verdächtigen. Doch davon gibt es reichlich, ebenso Motive.

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand - Glenn Dixon

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
von Glenn Dixon

Verschenktes Potential, Spannungsbogen fehlt

Glenn Dixon ist Lehrer und nimmt jedes Jahr Shakespeares 'Romeo und Julia' mit seinen Schülern durch. Er selbst hat auch kein Glück in der Liebe, denn seine langjährige gute Freundin Claire liebt ihn nur wie einen Bruder, während er sich mehr erhofft.

Lila, Lila - Martin Suter

Lila, Lila
von Martin Suter

Blasse Personen, nicht nachvollziehbare Handlung

Dieser Roman konnte mich nicht überzeugen. Die Handlung war teilweise zu ausführlich - was das Ganze ein bisschen langweilig machte - teilweise wieder zu komprimiert. Die Personen bleiben blass und manche ihrer Handlungen wurden so dargestellt, dass sie für mich nicht nachvollziehbar waren.

Keiner werfe den ersten Stein - Elizabeth George

Keiner werfe den ersten Stein
von Elizabeth George

Langweilig, zu viele Verwicklungen, zu viele Dialoge

Während ich den 2. Band richtig gut fand, hat mich dieser dritte ziemlich gelangweilt. Es gab zu viele Verhördialoge, in denen man höllisch aufpassen musste, um alles mitzukriegen. Das fand ich besonders schwierig, weil die meisten Personen ziemlich blass blieben und ich mir nur schwer merken konnte, wer wann wem was getan hat.

Leben lernen - ein Leben lang - Albert Kitzler

Leben lernen - ein Leben lang
von Albert Kitzler

Eine philosophische Schatzkiste - schwer zu heben

Seneca, der im Buch als 'Lehrer' vorgestellt wird, hatte ein bewegtes Leben, das von der Verbannung bis zur Stellung als einer der einflussreichsten Männer Roms reichte. Er hat sich intensiv mit einer praktischen Philosophie, der 'Liebe zur Weisheit', mit der Kunst des Lebens beschäftigt. Was er vor 2000 Jahren geschrieben hat, wird noch heute gelesen.

Gott schütze dieses Haus
von Elizabeth George

Spannend durch gegensätzliche Persönlichkeiten

Auftritt Sergeant Barbara Havers: klein, unscheinbar, stur und aufsässig, aber auch gradlinig, intelligent und von hervorragender Beobachtungsgabe.

Oliver Twist - Charles Dickens

Oliver Twist
von Charles Dickens

Sozialkritisch, spannend, manchmal zu melodramatisch

Mir hat dieser Klassiker aus dem 19. Jahrhundert sehr gut gefallen: frisch, leicht zu lesen, manchmal bissig und sarkastisch, auch wenn er hin und wieder etwas zu melodramatisch wirkte und mit etwas zu vielen Zufällen gespickt war. Aber – so steht es im Nachwort, es war einer der ersten Romane, die Dickens geschrieben hat und es war einer, der in Fortsetzungen in einer Zeitschrift erschien.

Ehemänner - Jami Attenberg

Ehemänner
von Jami Attenberg

Eine junge Frau auf der Suche nach sich selbst

Auffallend ist der Stil, manchmal atemlos, verschachtelte Sätze wie dahin gedacht. Schnoddrig spricht Jarvis über ihren Mann Martin, der seit sechs Jahren im Koma liegt: "Er war 'hinüber". Das klingt emotionslos und abgebrüht, aber dahinter steckt ganz viel Leid, Einsamkeit und Unsicherheit. Jarvis leidet und wartet und hat gar kein eigenes Leben, sondern verkriecht sich vor der Welt.

Dunkel Land
von Roxann Hill

Spannende Ermittlungsarbeit, klischeehafte, blasse Personen

Eine leichte, unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. An der Ermittlungsarbeit habe ich nichts auszusetzen. Es gefällt mir, dass man als Leser immer denkt: Und jetzt? Wo soll eine neue Spur herkommen? Was haben sie nicht bedacht? Wie könnte es gewesen sein? Was machen die Ermittler jetzt? Wer könnte es gewesen sein?

Tausend Teufel - Frank Goldammer

Tausend Teufel
von Frank Goldammer

Eine packende, spannende Kriminalgeschichte im zerstörten Nachkriegs-Dresden

Ermittlungen unter erschwerten Bedingungen, unter sehr erschwerten Bedingungen: Es ist nicht nur der übliche Ärger mit den Vorgesetzten, hier der Staatsanwalt mit Nazi-Vergangenheit, auch nicht die Behinderungen durch die Besatzungsmacht aus der Sowjetunion, sondern es sind vor allem die äußeren Rahmenbedingungen.

Nachts am Brenner - Lenz Koppelstätter

Nachts am Brenner
von Lenz Koppelstätter

Streckenweise langweilig, zu viele Handlungsstränge

Dieser Krimi konnte mich nicht überzeugen. Dabei fing es mit einem stimmungsvollen Prolog an, mit Gedanken über die Nacht und das Schicksal, über das Leben, wenn auch sprachlich etwas einfach in meist unvollständigen, oft abgehackt klingenden Sätzen:

"Wer zu viel will, ist nie zufrieden. Das annehmen, was das Leben einem bietet. Nicht mehr erwarten." (7)

SOG - Yrsa Sigurdardóttir

SOG
von Yrsa Sigurdardottir

Ein solider Thriller mit interessanten Ermittlern

Es fängt mit dem grauenhaften Mord an einem kleinen Mädchen an. Als der verurteilte pädophile Täter zwölf Jahre später vorzeitig entlassen wird, beginnt eine Reihe von seltsamen Mordfällen. Mordet er weiter oder will sich jemand nach all' den Jahren rächen? Haben die Morde überhaupt etwas miteinander zu tun?

Acht Berge
von Paolo Cognetti

Ein leises, poetisches Buch über eine lebenslange Freundschaft und die Liebe zu den Bergen

Ein Buch über das Leben, über die existentiellen Fragen, die sich jeder mehr oder weniger stellt. Wie und vor allem wo wollen wir leben? Wie sehr beeinflussen Eltern und die Umgebung, das soziale Umfeld den Lebensweg? Kann man sich dem entziehen? Fragen, die letztlich unbeantwortet bleiben, bleiben müssen.

Palast der Finsternis - Stefan Bachmann

Palast der Finsternis
von Stefan Bachmann

Verwirrende, überfrachtete Handlung, kluge Gedanken und eine phantasievolle Sprache

Ein interessanter Ausgangspunkt: fünf Jugendliche werden nach einem langwierigen Auswahlverfahren von einem Professor angeheuert, um einen angeblich gerade entdeckten unterirdischen Palast zu untersuchen, eine archäologische Sensation, die viele Aufschlüsse über die die Französische Revolution bringen könnte.

Kukolka - Lana Lux

Kukolka
von Lana Lux

Brutal, aufwühlend, bedrückend – Kinder- und Zwangsprostitution

Hätte ich genauer gewusst, worum es geht, hätte ich es lieber nicht gelesen. Aber einmal angefangen, geht einem die kleine Samira, 'Kukolka' genannt, nicht mehr aus dem Kopf.

Death Call - Er bringt den Tod - Chris Carter

Death Call - Er bringt den Tod
von Chris Carter

Spannende Ermittlungsarbeit, etwas zu brutal, überraschendes Ende

Robert Hunter, ein sympathischer Ermittler wird zusammen mit seinem Partner Garcia immer zu den schlimmsten Mordfällen gerufen, die es gibt.  Zimperlich darf man bei so manchem Thriller nicht sein, aber hier fand ich die Schilderung der Mordmethoden zu brutal ins Detail gehend. Das hätte so nicht sein müssen.

Pirasol - Susan Kreller

Pirasol
von Susan Kreller

Ein bedrückender Roman um ein Trauma und alte Schuld; ungewöhnlich schöne Sprachbilder

Eine gute Vorstellung, dass sich zwei alte Frauen zusammentun und eine Wohngemeinschaft bilden. Hier aber ist es eine erzwungene, denn die etwa fünfzehn Jahre jüngere Thea macht sich auf dem Friedhof an die Witwe eines Papierfabrikaten, Gwendolin, heran und bearbeitet sie solange, bis diese zustimmt, sie bei sich in der 'Villa Pirasol' aufzunehmen.

Rotes Gold - Tom Hillenbrand

Rotes Gold
von Tom Hillenbrand

Unblutig, Gesellschaftskritik, leckeres Essen, aber nicht nur ...

Die ersten 50 Seiten fand ich ein wenig langweilig, aber diese Reihe kulinarischer Krimis hat es eben mehr mit den leisen Tönen, wobei 'leise' keineswegs 'harmlos' heißt.

Mord im Orientexpress - Agatha Christie

Mord im Orientexpress
von Agatha Christie

Klassischer Whodunnit mit dem Detektiv Hercule Poirot - zum Mitraten

Ein Klassiker der Kriminalliteratur, so ganz anders als die heutigen action-lastigen Krimis & Thriller voller Grausamkeiten, woran man sieht, dass es auch in diesem Genre 'Moden' gibt. Daher ist dieser Klassiker sicher nicht für jedermann/~frau etwas. Mancher mag sich langweilen, aber ich fand ihn zur Abwechslung mal sehr interessant.

Seiten