Bad things happen to good people
Bewertet mit 5 Sternen
Connor ist nicht der Sohn, den sich seine Eltern wünschen. Gegen den Willen seiner Eltern lassen sie ihn in ein Boot Camp bringen. Dort erwartet Connor ein brutales Umerziehungssystem, aus dem es scheinbar keinen Ausweg gibt.
Ich habe das Buch inzwischen gelesen und grausam ist gar kein Ausdruck. Irgendwo am Anfang habe ich ganz kurz überlegt, es abzubrechen - weil es auf eine psychologische Art und Weise so hart war, dass ich das Gefühl hatte, ich packe das Buch nicht.
Dann dachte ich mir, dass es lächerlich wäre, sich von einem Jugendbuch besiegen zu lassen. Wenn Teenies das seelisch verkraften, kann ich es als künftige Lehrerin wohl auch schaffen, auch mal härteren Stoff zu lesen.
Und ich habe es nicht bereut.
"Boot Camp" ist ein sehr gewagtes Buch, besonders angesichts der eigentlich jugendlichen Zielgruppe. Es ist schonungslos brutal, sehr ehrlich und... während ich sonst immer das Gefühl hatte, dass in Jugendbüchern im Vergleich zu Erwachsenenliteratur doch noch viel stärker darauf geachtet wird, dass gute Taten belohnt werden, gilt hier "bad things happen to good people" in einem Maße, das ich sonst nur von "Das Lied von Eis und Feuer" gewohnt bin.
Am Ende saß ich im Bus und habe versucht, nicht zu heulen. Aber das Buch hat mich einfach gekriegt.
Leseempfehlung übrigens nicht nur an Jugendliche, sondern... vor allem an Eltern mit Teenagern im Haus.