Rezension

Bidget ist zurück

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe (Quelle Goldmann):
78 kg; verputzte Protein-Schokoriegel: 28; verputzte Protein-Schokopuddings: 37; durch Protein-Schokoriegel bzw. -puddings ersetzte Mahlzeiten: 0; abgenommene Pfund: 0; zugelegte Pfund: 4,5. War gerade bei Gewichtskontrolle. „Bridget, Sie sollten die Proteinprodukte statt Ihrer normalen Mahlzeiten zu sich nehmen, nicht zusätzlich.“ Schöne Pleite.
Bridget Jones ist wieder da! Und das Leben scheint es gut mit ihr zu meinen: Sie hat einen aufregenden Job, sie kümmert sich hingebungsvoll um ihre kleine Familie – und sie ist frisch verliebt. Leider gibt es ein paar Kleinigkeiten, die ihr Glück trüben. Ihr Job als Drehbuchautorin ist nicht nur aufregend, er bringt sie auch mit sehr seltsamen Menschen in Kontakt. Ihren Kindern fehlt der Vater. Und der Mann, an den Bridget ihr Herz verloren hat, ist über zwanzig Jahre jünger als sie ... 

Meine Einschätzung: 
Als ich vor einigen Monaten hörte, dass es einen neuen Roman über Bridget Jones geben würde, war ich begeistert. Als ich dann jedoch erfuhr, dass Mark Darcy tot sein sollte, ebbte die Begeisterung etwas ab. Doch ich gebe ja jedem Buch grundsätzlich eine Chance mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und inzwischen bereue ich es nicht zu "Verrückt nach ihm" gegriffen zu haben. 

Der Schreibstil war wieder wunderbar leicht und flüssig. Die Tagebucheinträge zu Beginn eines jeden Kapitels fand ich lustig zu lesen. Die Dialoge zwischen den Charakteren waren witzig und ich musste gelegentlich herzhaft lachen und doch gab es da auch diese traurigen Momente in denen man Bridget und die Kinder einfach nur in den Arm nehmen wollte und weinen wollte. 
Sicher es war ein "herber" Schlag Mark sterben zu lassen und die Autorin hat meinen größten Respekt verdient, dass sie diesen Schritt gegangen ist und sich sicher so manche Gemeinheit von ihren Fans anhören musste. Wir Leseratten sind eigen, wenn es um den "Heldentod" eines geliebten männlichen Charakters geht. 
Trotzdem fällt der Verlust von ihm gar nicht mal sonderlich auf und Helen Fielding gelingt es mit ihrem witzig - spritzigen Schreibstil und ihren tollen Dialogen über diesen Verlust hinweg. Und selbst Marks Tod war "ehrenhaft" ... 

Doch im Vergleich zu den Vorgängern steht in diesem Roman die typischen Probleme einer verwitweten, alleinerziehenden Frau ab 50 im Mittelpunkt. Die Frage: Gibt es nach dem Tod des Partners noch so etwas wie Liebe für mich? Und wie schaff ich es den Kindern Vater und Mutter zu sein? werden auf wundervolle, liebevolle und chaotische Art und Weise gelöst und zeigt, dass es Liebe in jedem Alter geben kann.

Mit "Verrückt nach ihm" ist Helen Fielding ein wunderbarer, nachdenklich stimmender Roman in typischer Bridget Art gelungen und Am Ende kann man gar über Marks Verlust hinwegsehen. Alle alten Freunde (selbst Daniel :) ) sind von der Partie und haben wie alle am Zahn der Zeit zu nagen und man erfährt, wie es ihnen in den vergangenen Jahren ergangen ist. Süß fand ich vor allem Mabel und William, die Kinder, sie sind eine herrliche Mischung aus den Eigenschaften beider Eltern. Wobei William schon ein kleiner Mark ist ...
Bridget ist nach wie vor herrlich chaotisch, doch dafür liebt man sie.

Alles in Allem ein wirklich toller Roman, der trotz seiner Dicke wunderbar zwischendurch gelesen werden kann. Ich kann es auch nur wärmstens empfehlen diesem Buch eine Chance zu geben. Ihr bereut es nicht.  

Mein Fazit:
5 Sterne und eine Lesempfehlung von mir.