Rezension

Bridget ist zurück ! Chaotisch, verrückt und liebenswert wie eh und je...

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Bewertet mit 5 Sternen

Alter: 51, Kinder: 2, Mann: 0, Kilos: zu viele, Jobs: 1 ( nicht wirklich zufriedenstellend )

Bridget Jones, die Londoner Chaosqueen ist zurück ! 

Doch anders als erwartet. Die inzwischen Ü-50-jährige ist alleinerziehend mit zwei Kindern und versucht ihren chaotischen Alltag zu meistern. Gar nicht so leicht, wenn man immer an alles denken muss und keinen Mann an seiner Seite hat, der unterstützt und die Kinder mit erzieht. Seit Mark nicht mehr da ist, versucht sie stets ihr Bestes um im alltäglichen Wahnsinn zu bestehen.

Doch Bridget wäre nicht Bridget, wenn dabei immer alles glatt laufen würde...

Meinung:

Eigentlich war für mich nach dem Erscheinen von "Am Rande des Wahnsinns" vor vielen Jahren, die Geschichte um Bridget abgeschlossen. Es gab ein traumhaftes Ende und so habe ich nie mit einer Fortsetzung gerechnet. Umso überraschter war ich also, das sich das Gerücht eines neuen Romans, das vor einer Weile aufkam, bestätigte, denn ich bin und bleibe ein bekennender Bridget-Jones-Fan.

Nun durfte das Buch also hier einziehen und ich war superneugierig. Das Cover ist jetzt nicht so mein Ding und auch der Klappentext ließ mich anfangs etwas zögern. Kinder ? Neuer Mann ? Oh je, was mag das geben ?

Sobald ich jedoch die ersten Sätze gelesen hatte, war ich wieder voll dabei und total begeistert.

Durch Helen Fieldings humorvolle und leichte Art zu Erzählen, war es, als wäre man nie weg gewesen.

In Sachen Plot gehen die Meinungen bei diesem Buch ja sehr auseinander, soweit ich das bisher gesehen habe.Was immer wieder thematisiert wird, ist die Frage: Darf sich eine erwachsene Frau mit 51 Jahren so verhalten wie Bridget Jones in "Verrückt nach ihm" ?

Meine Meinung: Ja, natürlich darf sie das. Nur weil eine Frau jenseits der 50 ist, ist sie noch lange nicht alt oder gar tot !!! Sie soll Spaß haben und ihr Leben feiern, auch wenn sie noch zwei kleine Kinder hat um die sie sich kümmern muss. Soll sie denn bis in alle Ewigkeiten alleine bleiben und sich grämen ? Sich mit ihrer Situation einfach abfinden ?

Nein, ich finde nicht.

Bridget Jones wäre nicht Bridget Jones wenn sie nicht auch heute, im Alter von 51 Jahren, noch völlig durchgedreht und megachaotisch wäre ! Das ist einfach ihr Naturell und es wäre wenig glaubhaft, hätte Helen Fielding sie plötzlich zu einer Dame werden lassen, die ihr Leben völlig im Griff hat.

Trotz der Tatsache, das sie sich in Sachen "Liebe" wie ein pubertierender Teenager aufführt, stundenlang sinnfreie Tweets vom Stapel lässt, ein völlig beklopptes Drehbuch schreibt und eben nicht immer alles im Griff hat, ist und bleibt sie eine starke Frau mit eisernem Willen und Durchhaltevermögen, aber auch mit Wünschen und Bedürfnissen.

Ihre Kinder stehen an erster Stelle, auch wenn sie sich in der Erziehung Schnitzer erlaubt, die mich als ( dazu auch noch wesentlich jüngere ) Mutter auf amüsante Weise schockieren und mit dem Kopf schütteln lassen. Trotzdem ist sie für ihre Kinder da, liebt die beiden bedingungslos und versucht ihnen, so gut es eben geht, den Vater zu ersetzen.

Doch natürlich ist Bridget nicht nur Mutter, sondern eben auch Frau und so sehnt sie sich nach Liebe und Geborgenheit. Nach einer Schulter zum Anlehnen. Da helfen die verrückten Freunde mit ihren tollen Ratschlägen leider auch nix und deshalb muss eben ein Mann her. Das der sich dann als wesentlich jünger entpuppt, finde ich jetzt gar nicht schlimm. Ist halt so.

Auch mir hat das Fehlen von Mark Darcy, wie so vielen anderen Fans, in dieser Geschichte einen herben Stich versetzt, hat man sich für die beiden doch immer eine rosarote und ewig währende Lovestory gewünscht, aber so ist es eben. Mark ist nicht mehr da und Bridget muss alleine zusehen wo sie bleibt. Das Leben ist eben manchmal einfach ein mieses Biest. Doch ich finde, sie meistert das Leben ohne Mark für ihre Verhältnisse sehr gut und sehr erwachsen, auch wenn sie sich manchmal super peinlich daneben benimmt, das ist eben einfach ihre Art und mal ehrlich: Genau deshalb lieben wir sie doch, oder ?!

Großartig finde ich, das wir nach all den Jahren auf viele altbekannte Charaktere treffen, wie etwa unseren alten Freund Daniel Cleaver, aber auch auf Jude und Tom, die Bridget schon damals mit Rat, Tat und literweise Wein zur Seite standen. Neu im Boot ist Talitha, die die fehlende "Shazzer" ersetzt. Die fünf sind ein geniales Gespann, verbunden durch eine einzigartige Freundschaft. Ich liebe sie alle !

Fazit: 

Mich hat das Buch begeistert, ich habe mich köstlich amüsiert, mich schlapp gelacht, aber auch ein paar Tränchen verdrückt. Herrlich !

©Ina's Little Bakery