Rezension

Unterhaltung pur - nicht mehr und nicht weniger

Bridget Jones - Verrückt nach ihm - Helen Fielding

Bridget Jones - Verrückt nach ihm
von Helen Fielding

Sie hat es wirklich getan! Obwohl wir Leserinnen dachten, nach „Schokolade zum Frühstück“ und „Am Rande des Wahnsinns“ gäbe es nichts mehr von Bedeutung aus dem Leben der Bridget Jones zu erzählen, hat Helen Fielding, Autorin, Reporterin und Kolumnistin, ihre Leserinnen mit dem dritten Teil unter dem Titel „Verrückt nach ihm“ überrascht.

Bridget ist zurück, und es gibt einige tiefgreifende Veränderungen in ihrem Leben. Nach ihrer Hochzeit mit Mark Darcy sind wir alle davon ausgegangen, dass sie nun glücklich und zufrieden bis an ihr seliges Ende mit ihm leben würde – weit gefehlt. Mark kommt bei einem tragischen Unglück ums Leben und Bridget bleibt mit den beiden Kindern Billy und Mabel allein zurück. Sie arbeitet wieder mehr oder weniger erfolgreich als Drehbuchautorin und wird im Privaten wie eh und je von ihren Freunden unterstützt - und wenn Bedarf besteht, auch entsprechend getröstet und aufgefangen. Und Bedarf gibt es wahrlich gerade genug. Da ist zum einen der Tod ihres Mannes, den sie noch immer nicht gänzlich überwunden hat, dann sind da die beiden Kinder, die den Vater verloren haben und immer wieder Trost benötigen, und dann sind da noch, wie wir es bereits aus den beiden Vorgängerbänden kennen, die kleinen Katastrophen des Alltags. Aber es gibt auch Herzklopfen und Grund zur Freude, denn Bridget hat nicht vor, ihr Liebesleben komplett auf Eis zu legen. Dass das nicht ohne Komplikationen abgeht, versteht sich von selbst.

Nachdem die Kritiken nach Erscheinen der Originalausgabe gerade im englischsprachigen Raum eher durchwachsen ausfielen, war ich sehr gespannt auf die „neue“ Bridget Jones und wurde angenehm überrascht. Die Fortsetzung einer Reihe ist immer schwierig, vor allem dann, wenn der erste Band ein großer Erfolg war. Aber Helen Fielding hat meiner Meinung nach diese Aufgabe mit Bravour gelöst. Ihre Hauptfigur hat sich entwickelt, ist erwachsen geworden, auch wenn einige der Verhaltensweisen noch an das Girlie aus dem ersten Teil erinnern.

Spritzig und mit viel Situationskomik beschreibt die Autorin das Leben einer Single Mum, die höchst unsouverän mit den Tücken des Alltags umgeht und sich auch von heftigen Schicksalsschlägen nicht unterkriegen lässt.

Hohe Literatur erwartet mit Sicherheit keine Leserin, die dieses Buch zur Hand nimmt, sondern unterhaltsame Lesestunden – und die sind mit „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ garantiert!